Zunächst einmal vor allem ein Kompliment: Die Aufklärungsteile innerhalb der Sendung über den CO2-Verbrauch und den Wasserverbrauch waren ebenso gut wie beeindruckend: 100 Badewannen vpll Wasser für die Erzeugung von einem Kilo Rindfleisch. Das bleibt hängen. Ebenso beeindruckend die gesundheitlichen Feststellungen: Bessere Blutwerte, bessere Kreislaufwerte, eine längere Lebenserwartung.

Soweit war das Duell fair. „Wenn alle Menschen so leben wollten wie wir, brauchten wir mindestens noch eine zweite Erde“, erstaunlich, dass eine sinngemäß derartige Vorstellung nicht mehr Resonanz auslöst. Es muss doch zu denken geben, dass wir – was die Umwelt und die Verteilung der Umweltlasten – deutlich jenseits des Limits leben. Und sagen wir es einmal deutlicher: Gerade in der Badesaison wie jetzt kann jeder, der Augen im Kopf hat sehen, dass sich in unserem Land sehr viele Menschen schlicht falsch ernähren. Das schadet den Menschen, kostet die Allgemeinheit zusätzlich teures Geld und ist dann eben nicht mehr mit einer lässigen Handbewegung nach dem Motto „Ein bisschen Genuss darf sein“ zur Seite zu wischen. Da hat ein Sternekoch doch wohl eine etwas verklärte Sicht der Dinge. Dass der Sternekoch nicht selbst auch Super-Gemüse auswählt, sondern auch bestes Fleisch führt noch lange nicht dazu, dass die Fleischesser, der sich damit rehabilitiert fühlen könnten, sich eben selbst auch für die vergleichbare Lebensqualität entscheiden. Und natürlich ist es auch richtig, der vegetarisch ungeübte Mensch erst einmal seine Probleme mit dem Geschmack hat. Aber da gibt es heute auch schon exzellente Rezepte und Angebote. Und das führt natürlich zu dem weiteren Appell an alle Hersteller und Anbieter von vegetarischen und veganen Lebensmitteln: Neben den besten Zutaten heißt die große Herausforderung „Geschmack“. Was nützen richtige Lebensmittel, wenn sie keine Anhänger finden?