Es gibt keine deutsche Lebensmittelshandelskette, die inzwischen nicht einen erkennbaren Anteil an veganen Angeboten hat. Seit dem letzten Jahr hat sich bei den meisten Ketten die Überzeugung durchgesetzt, man wolle und müsse vegan orientierten Verbrauchern ein ihren Wünschen entsprechendes Sortiment anbieten. Was das ist und wie die Umsetzung sich gestaltet, bleibt unterschiedlich.

Ob es ein Angebotskonzept gibt, hängt in der Regel davon ab, ob in den verantwortlichen Stellen Menschen vertreten sind, die Grundverständnis dafür mitbringen. Die Faktoren, die zu dem Wunsch nach veganen Lebensmitteln führen, sind sehrt unterschiedlich. Vom Ekel vor Fleisch bis zur besseren Verträglichkeit der pflanzlichen Komponenten. Dann die überordnete Frage nach der CO2-Belastung durch die Massentierhaltung, den Flächen- und Wasser-Verbrauch für diese Ernährung. Es gibt viele ökologische Gründe, nach denen diese Ernährung zukunftsorientierter ist. Wollte sich die gesamte Welt der Schwellenländer nach der Art ernähren, wie es heute US-Amerikaner und Europäer tun, würde dies das Ökosystem der Erde nicht verkraften.

Aber die viel wichtigere Frage: Sind denn alle diese Tendenzen auch wirklich bereits in Deutschland bei den Verbrauchern in nennenswertem Umfang angekommen? Ein klares „Ja“ wie auch Analysen durch die AMI erkennbar wird.

Der Umsatz mit Bio-Fleischersatz ist 2013 laut GfK –Haushaltspanel um 28 % gestiegen. Und der Umsatzanteil der Bio-Fleischersatzprodukte am gesamten Bio-Fleischmarkt (wenn man Bio-Fleisch, Bio-Wurst, -Bio-Geflügel und Bio-Fleischersatz zusammenzieht), lag 2013 bei 16 %, 2012 noch bei 13 %.

Die Newcomer-Bio-Marke „Lord of Tofu“, die es  z.B. bei Dennree und Edeka-Südwest gibt, sagt, dass sie im letzten Jahr ihre Umsätze verdreifacht hat.Eine  nicht in Bioqualität erhältliche Marke  „LikeMeat“ ( aus Soja hergestellte Fleischalternative mit der Struktur und dem Geschmack von Fleisch ) und parallel zu der Fleischabpackung von  „Die Schnitzelmacher“ geführt, spricht davon, dass auf der Basis nationaler Komplettlistung des 5 -6 TK-Produkte umfassenden Sortiments,die Abverkaufsrate dieser Fleischersatzprodukte identisch mit dem Abverkauf von Fertigschnitzeln sei. Mit konkreten Zahlen will man sich nicht vor Herbst aus der Deckung wagen. Befragte aus der Szene eingeführter Hersteller von Soja- Produkten bestätigen diese Trends und fügen ihm oft schon die Sorge über die Rohwarensicherung hinzu.