Laut einer neuen Studie der französischen Universität Caen führt die Fütterung mit dem Gentech-Mais NK603 zu erhöhten Sterberaten bei Ratten. Der Mais von Monsanto ist in Europa seit 2005 als Lebens- und Futtermittel zugelassen. „Die erschreckenden Studienergebnisse zeigen, dass das EU-Zulassungsverfahren für Gentech-Pflanzen keine Sicherheit für Verbraucher und Nutztiere bietet. Die Defizite sind seit vielen Jahren bekannt, ohne dass gehandelt wird“, kommentiert der Vorsitzende des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) Felix Prinz zu Löwenstein die Studienergebnisse. Löwenstein fordert von Ministerin Aigner eine sofor-tige Aussetzung der Importzulassung für den Risiko-Mais und ihren Einsatz für eine grundlegende Reform des Zulassungsverfahrens in Brüssel.

Im Rahmen des EU-Zulassungsverfahrens werden lediglich die Unterlagen der Antragsteller geprüft. Unabhängige Untersuchungen finden kaum statt, auch weil die Patentinhaber der Gentech-Pflanzen nicht verpflichtet sind Saatgut an kritische Forscher abzugeben. Langzeitstudien, wie die Untersuchung aus Frankreich, sind kein Bestandteil des Zulassungsverfahrens. Obendrein hat selbst der Europäische Rechnungshof die Zulassungsbehörde EFSA als industrienah kritisiert.

Enttäuscht zeigte sich Löwenstein über die Passivität des Petitionsausschusses des Deutschen Bundestages: „Vor über einem Jahr haben wir gemeinsam mit 100.000 Bürgerinnen und Bürgern in einer Petition die Defizite des Gentechnik-Zulassungsverfahrens angeprangert und einen Zulassungsstopp gefordert. Auf eine abschließende Bewertung unserer Petition durch den Ausschuss warten wir immer noch.“

Löwenstein verwies auf die BÖLW-Studie „Risiken mit amtlichem Siegel“, die über Defizite des EU-Zulassungsverfahrens aufklärt:

 

www.boelw.de/uploads/media/pdf/Themen/Gentechnik/Risiken_mit_amtlichem_Siegel_110930.pdf