Die Diskussion über dieses Thema ist auf der BioFach in vollem Gange gewesen. Und auch wenn der Anbauverband Naturland dafür bereits mit 6 Kriterien aufwarten konnte und immerhin drei Unternehmen vorweisen kann, die nach eigener Zertifizierung diesen auch entsprechen, wie die Hofpfisterrei GmbH, die Milchwerke Berchtesgadener Land Chíemgau eG und Neumarkter Lammsbräu Gebr. Ehrnsperger e.K. – der Teufel liegt nach wie vor eher im Detail:  Was sind faire Erzeugerpreise? Und vor allem – wie erklärt man den Endkunden Zielrichtung, Absicht und vor allem den Mehrwert dieser Ausrichtung?

Die sechs Naturland-Kriterien für bio & fair genrell

1. Soziale Verantwortung

Soziale Verantwortung beinhaltet den sozialen Umgang mit den Menschen, die auf den Betrieben leben und arbeiten, sowohl in der Erzeugung wie auch in der Verarbeitung (Naturland Sozialrichtlinien).

2. Langfristige Handelsbeziehungen

Langfristige Handelsbeziehungen tragen dazu bei, den Erzeugern über einen längeren Zeitraum ein gesichertes Einkommen zu gewährleisten.

3. Faire Erzeugerpreise

Faire Erzeugerpreise haben die Erhaltung der Existenzgrundlage der Produzenten im Blick, indem sie die Produktionskosten abdecken und einen angemessenen Gewinn für entsprechende Zukunftsinvestitionen beinhalten.

4. Regionaler Rohstoffbezug

Mindestens 80 Prozent der regional aktuell verfügbaren landwirtschaftlichen Erzeugnisse kommen aus der Region, soweit sie lokal verfügbar sind.

5. Gemeinsame Qualitätssicherung

Maßnahmen zur Qualitätssicherung werden zwischen Abnehmern und Erzeugern partnerschaftlich aufeinander abgestimmt.

6. Förderung von Projekten

Händler und Verarbeiter unterstützen Projekte, die ein funktionierendes Sozialwesen und ein lebendiges Miteinander vor Ort fördern.