So jedenfalls muss man es nach den letzten Zahlen der Bioagentur sehen, die Elisabeth Mercier vorstellte. Bis zum Ende des Jahres wird der Bioanteil am Lebensmittelkonsum 5,5 Milliarden Euro ausmachen, eine Steigerung um 10 % über alle Vertriebskanäle und – was bemerkenswert ist- auch die Biolandwirtschaft nahm um 8 % zu. Die bio-kultivierte Fläche nahm in Frankreich von 2 % im Jahr 2007 auf nunmehr 4,6% in 2015 zu. Frankreich unternimmt große Anstrengungen, um die Bioversorgung im eigenen Land mit vertriebsnah produzierten Bioangeboten weiter zu steigern. Auf diesem Gebiet hat man bereits einen Wert von 76 % – laut Bioagentur – erreicht. Da wird der neue Rohwarenatlas der AMI, der gerade in Arbeit ist, zeigen, wie die sonstigen Rohwaren-Ströme für Bioprodukte in Europa aussehen. Auch sonst fallen einige Zahlen sehr positiv aus. Der Bio-Fachhandel, der sich in Frankreich über innovative Ketten wesentlich modernisiert hat, hat im anlaufenden Jahr sogar um 15 % zugelegt. Im Lebensmitteleinzel-handel mit seinen nach wie vor sehr großen Märkten fiel der Zuwachs mit 7,4 % geringer aus. Allerdings muss man anmerken, dass die großen französischen Handelsketten ansonsten im eigenen Land auch nicht gerade mit Zuwachspotentialen gesegnet sind. Mit die anderen Worten: man muss gerade in dem sehr konzentrierten Einzelhandel erkennen, welches Potential in Bio steckt.

Das wiederum unterstreicht auch eine jüngst veröffentlichte repräsentative Erhebung: Danach kaufen 74% der Franzosen Bio im Lebensmitteleintelhandel ein und 37,8 % im Fachhandel. Im Einzelhandel sind Carrefour und Leclerc die bevorzugten Bioeinfaufsstätten, im Fachhandel führt Biocoop vor La Vie Claire und Naturalia. 

Noch ein interessantes Detail: Allein mit Bio-Milch, Bio-Eiern und Bio-Fruchtsäften werden von dem Gesamtumsatz von 5,5 Milliarden bereits 0,5 Milliarden gemacht.Ein typisches LEH-Phänomen mit der Konzentration auf Eckartikel.

Wer das vor Ort studieren möchte, dem sei ein Besuch auf der Natexpo in Paris vom 18. bis 20. Oktober empfohlen.