Die neueste Zusammen-stellung der französischen Bioagentur zeigt, wie sehr Bio-Lebensmittel in Europa inzwischen punkten. Natürlich besonders interessant, weil der französische Biomarkt inzwischen der zweitstärkste in Europa ist. Neben dem wirtschafts-starken Deutschland, Österreich und seinen Nachbarn, den baltischen Staaten und Skandinavien spielt auch in wirtschaftlich angeschla-genen Regionen wie Italien und Spanien der Anteil der Bio-Lebensmittel eine beachtliche Rolle: Italien liegt inzwischen in Europa in Sachen Bio-Lebensmittel auf Drei.

Etwas weiteres fällt den Statistikern auf: In den allermeisten Ländern werden Bio-Lebensmittel in der Mehrheit über die ganz normalen Lebens-mittelketten verkauft. Eine Ausnahme in diesem generellen Trend bildet Italien, wo bekanntlich die wirklich starken einheimischen Ketten fehlen und deshalb Bioprodukte deutlich mehr über den Fachhandel vertrieben werden. In Frankreich liegt der Lebensmittel-einzelhandel immerhin bei 47 % des Vertriebs, aber auch der größte Teil der in Ketten organisierten Bioläden weist durchaus vergleichbare Strukturen auf. Die Vertriebsstärke des konventionellen Lebensmittel-einzelhandels in Deutschland liegt tendenziell an der Schwäche der Partner im Biohandel: Dennree und Alnatura machen vor, wie weit man mit einer professionellen Organisation kommen kann.

Bei der Einführung des europäischen Biosiegels und einer einheitliochen Zertifizierung in der EU hätte wohl niemand gedacht, dass dieses Konzept sich einmal so entwickeln würde. Nun wäre es freilich an der Zeit, die Anfänge so weiterzuentwickeln, dass sie für die großen europäischen Märkte massentauglich werden und bleiben.