Darf eine Handelskette strengere Maßstäbe an Pestizide anlegen als nationale Regierungen oder die Europäische Union? Seit der Zusammenarbeit mit dem Freiburger Öko-Institut arbeitet EDEKA daran, kritische Rückstände in Obst und Gemüse möglichst auszuschließen. Als sich jetzt die EDEKA-Zentrale mit einer Liste von als kritisch bewerteten Pflanzenschutzmitteln an die eigenen Lieferanten wandte, entspann sich sogleich eine aufgeregte Diskussion.

Aus Verbraucher- und Kundensicht ist eine solche Initiative zu begrüßen. Wenn schon – wie das bei Bio-Lebensmitteln schon heute der Falls ist – Pestizide nicht gänzlich aus Obst und Gemüse verbannt werden, dann sollen sie wenigstens immer mehr zurückgedrängt werden. Aus unsere Anfrage nach Stand der Dinge erreichte uns am 27.3. folgende Stellungnahme aus der EDEKA-Zentrale in Hamburg:

„Die Liste mit gut 580 bewerteten Wirkstoffen haben wir an rund 1.000 nationale und internationale Lieferanten der  EDEKA-Gruppe aus dem Obst- und Gemüse-Segment verschickt. Es handelt sich dabei um einen Leitfaden verbunden mit der Empfehlung andie Produzenten, die bis dato eingesetzten Pflanzenschutzmittel kritisch zu überprüfen. Die Wirkstoffliste ist ein dynamisches Dokument und wird fortlaufend aktualisiert. “ 

Aus Sicht von Kunden und Verbrauchern bleibt zu hoffen, dass diese „fortlaufende Aktualisierung“ keine Verwässerung bedeutet. Und aus der Sicht der Bio-Lieferanten von Obst und Gemüse sei festgestellt, dass man mit Freude registriert, dass EDEKA der Problematik des Einsatzes von Pestiziden den Stellenwert zumißt, den diese Gifte für die menschliche Gesundheit verdienen.