Und dieses Potential steckt in mehr als den aktuellen Zahlen. In Sache Bio in die Niederlande zu schauen ist generell nicht verkehrt, weil schließlich viel der frühen Vollwertkostimpulse vor rund 25 Jahren von dort nach Deutschland kamen und es schon damals dort eine lebendige Szenerie von sehr lebendigen Bioherstellern gab. Anders als in Deutschland sind dort gerade die kleinen Bio-Fachgeschäfte ein großer Träger der Innovation.

Etwa die innovative Biomarktkette EkoPlaza, die für 2012 zum nachhaltigstem Markt des Jahres gewählt wurde. Nicht nur, dass diese verhältnismäßig kleine Kette sich extrem engagiert – für Solaranlagen für Schulen –  sie macht auch etwa jeden Monat zwei neue Märkte auf und bietet ein wirklich innovatives und auch preislich interessantes Bioangebot.

Schaut man sich in den Niederlanden in Sachen Bioprodukte um, so merkt man immer wieder, dass sich der Kontakt zu interessantes britischen Bioangeboten sehr innovationsfördernd auswirkt. So erkennt man erst, wie bedauerlich es ist, dass dieser einst trend-settende britische Markt so daniederliegt. Viel von der innovativen Verpackungskunst hat wenigstens auf die Nachbarn abgefärbt.

Ja und man muss sagen, dass gerade das tolle Angebot von  American Cookies und Muffins in Bioqualität seinesgleichen sucht. Frisches Biokleingebäck ist dagegen ja in Deutschland eher wenig vorhanden. Sucht man die neuen Stärken der alten Biofantasie in den Niederlanden, dann verdienen die leckeren kleinen Gebäckteile ganz sicher einen besonderen Platz. Das passt zu dem Eindruck, dass im Moment in diesem Land auf jeden Fall die kleinen Biorestaurants und die kleinen Biomärkte ein deutlich erregendes Angebot haben als der Lebensmitteleinzelhandel. Der muss die Chance von Bioangeboten wohl erst noch begreifen und vor allem verstehen lernen, womit er – außer mit absoluten Basisangeboten – bei seinen Kunden punkten könnte.