Wie gesagt, Discounter bieten ihre Bioprodukte überwiegend über Aktionen an und Verbrauchen scheinen das teilsweise auch zu schlucken. Da gibt es dann zum Beispiel ein Lidl-Bio-Ketchup oder andere Tomatenprodukte, die man eben nur zum Termin bekommt. Zu anderen Zeiten halt nicht. Und ALDI  Süd steigt jetzt zusätzlich ins Fairtradegeschäft ein. Für die Labelinhaber in Köln, die ja auch schon mit Lidl im Geschäft sind, eine weitere gute Einnahme.

Aber wer von den Pionieren des fairen Handels, die nicht nur von Hilfe für die Dritte Welt sprachen, sondern sich selbst als Ein-Welt-Bewegung bezeichneten, hätte je gedacht, dass irgendwann ein ALDI ihre Idee als „One World“ als Fairhandels-Bildmarke eintragen lassen würde? Rechtlich sicher völlig o.k., aber eben nicht besonders geschmackvoll und dann auch noch mit dem Segen von TransFair – und das kann man dann nicht mehr verstehen.

Spätestens jetzt wird deutlich, warum Bio-Pionieren wie die GEPA immer mehr von TransFair und ihrem Siegel abrücken, weil hier der Faire Handel immer mehr in die Beliebigkeit abrutscht. ALDI bietet einige der TransFair Produkte in Bioqualität an, andere nicht. Genau diese Beliebigkeit war der Grund dafür, dass sich ein solches Siegel beispielsweise in Frankreich nicht etablieren konnte, weil die Biopioniere verhindern wollte, dass der faire Handel und Bioqualität auseinandergenommen wurden. In Deutschland leistet TransFair dem gerne Dienste – schließlich winken Lizenzeinnahmen für das eigene Logo