Der Verkauf ökologischer Nahrungsmittel ist in Dänemark in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen und hat sich seit 2005 verdoppelt. Zuletzt mit einem Wachstum von 5,7 Prozent während der Finanzkrise 2009 – wie die offizielle Statistik zeigt.„Ein Wachstum von 5,7 Prozent ist in einem Markt, in dem im Großen und Ganzen alle Warengruppen unter massivem Druck standen, beeindruckend. Ökologische Landwirte und Unternehmen waren während der gesamten Krise offensiv und haben dafür gesorgt, dass sich die pessimistischen Vorhersagen nicht bewahrheitet haben. Die Zahlen belegen, dass ihre Strategie aufgegangen ist“, so Henrik Hindborg, Marktchef, Organic Denmark

„Trotz der Erwartungen, dass die Ökologie in den Krisenzeiten einen Rückgang würde verzeichnen müssen, zeigt der steigende Verkauf, dass Verbraucher bei ihrer Wahl Wert auf reine und gesunde Nahrungsmittel für die Familie legen. Insbesondere in Krisenzeiten ist es natürlich, dass die nahen Werte einen hohen Stellenwert einnehmen“, sagt Henrik Hindborg. 2009 erzielten ökologische Nahrungsmittel einen Umsatz von 4,9 Milliarden DKK. Der Verkauf von Obst und Gemüse stieg erheblich, während der Konsum der Dänen von ökologischem Fleisch fiel. Insgesamt betrachtet erreichten die ökologischen Waren im Jahr 2009 sieben Prozent im Vergleich zu vier Prozent im Jahr 2006. Bei bestimmten Warengruppen ist der Anteil weitaus höher – beispielsweise ist mehr als jeder dritte Liter Milch in den Einkaufswagen der Dänen ökologisch – und die Dänen sind das Volk, das im internationalen Vergleich die meisten ökologischen Nahrungsmittel einkauft.

Neuer Öko-Boom steht bevor

Bei der Organic Denmark, der dänischen ökologischen Landesvereinigung, die ökologische Unternehmen, Landwirte und Verbraucher vertritt, geht man davon aus, dass der ökologische Verkauf 2010 um zweistellige Raten steigen und sich spätestens 2015 wieder verdoppelt haben wird. „Die Rückmeldungen, die wir von den Ketten erhalten, zeigen, dass das Wachstum in den ersten Monaten des Jahres größer war als 2009. Das veranlasst uns zu der Erwartung, dass uns dieses Jahr ein Wachstum von 12-18 Prozent im ökologischen Verkauf und in den kommenden Jahren Wachstumsraten in mindestens gleicher Höhe bevorstehen“, so Henrik Hindborg.

Wer kauft Öko-Waren und warum?

Die Kundengruppe mit dem größten Anteil ökologischer Waren in ihrer Nahrungsmittelwahl sind Personen mit einem langjährigen Studium. Taufrische Zahlen einer Haushaltsumfrage von GFK ConsumerTracking zeigen, dass Dänen mit einer langen Ausbildung an einer höheren Lehranstalt einen Ökoanteil in ihrem Konsum von nicht weniger als 21,3 Prozent haben.

Personen mit einem langjährigen Studium haben außer den nahen Werten auch einen ideologischen Zugang zu ihrem Konsum und eine Überzeugung, dass sie die Welt, die Natur, den Tierschutz und die Umwelt durch ihre Einkäufe beeinflussen können. Auch andere Gruppen kaufen ökologische Waren, tun dies aber in höherem Maße nur aus Rücksicht auf die nahen Werte wie ihre eigene Gesundheit und die ihrer Kinder, um bei Ihrer Wahl ökologischer Waren Pestizidreste in Nahrungsmitteln und Ähnliches zu vermeiden“, sagt Thomas Roland, Abteilungschef bei FDB (Ansvarlighed).