In Dänemark wird über den Zusammenhang von Biozielen CO2-Belastung nicht nur diskutiert oder gar das eine Ziel gegen das andere ausgespielt, sondern zusammen realsiert. Und auch kritische Bereiche wie etwa die Milchkühe, deren Produkte in Dänemark besonders beliebt sind, werden nicht ausgespart.

Alle Lieferanten der dänischen Bio-Molkerei Thise werden Aktionspläne zur Verbesserung des Klimas ausarbeiten. 16 weitere Bio-Landwirte arbeiten bereits an der Umsetzung von Aktionsplänen zur Verringerung der Klimabelastung um ca. 26%. Organic Denmark möchte, dass alle Bio-Landwirte Pläne zur Verbesserung des Klimas ausarbeiten.

Eine Reduzierung der ungünstigen Auswirkungen auf das Klima um 26%. Dies ist das ehrgeizige – aber durchaus realistische – Ziel der Klimahandlungspläne, die 16 Bio-Landwirte in Zusammenarbeit mit Beratern von Organic Denmark ausgearbeitet haben. Die Landwirte arbeiten nun an der Umsetzung der Pläne. Das heißt, dass diese 16 führend sind auf dem Weg dänischer Bio-Landwirte zu einer Reduzierung der von der Landwirtschaft ausgehenden Klimabelastung.

Das Beispiel einer klimafreundlichen Molkerei

Im Laufe des Jahres 2012 werden alle 82 Biomilch-Lieferanten der Thise Molkerei (der zweitgrößten in Dänemark) zu den ersten 16 stoßen. Gemeinsam hat man beschlossen, ebenfalls die Aktionspläne für die Klimaziele vorzubereiten.

Die Pläne laufen darauf hinaus, einen Überblick über die von dem jeweiligen Betrieb ausgehende Emission von Treibhausgasen zu bekommen. Zudem soll untersucht werden, wo Energie eingespart werden kann und welche Möglichkeiten zur Energieerzeugung bestehen, z. B. Biogasanlagen, Windgeneratoren oder Solarzellen auf dem Hof, erläutert Mogens Poulsen, Vertriebs- und Marketingchef bei Thise, und fügt hinzu: „Das Ziel für unsere Lieferanten ist es, ökologische Erzeugung, Klimaschutz und Energie zu kombinieren.“

Nur so kann Bio sinnvoll wachsen

Die Kombination von Klima- und Bio-Zielen macht aus dänischer Sicht Sinn: Innerhalb nur eines Jahres ist der Verkauf von Bio-Lebensmitteln an dänische Großküchen um 46 Prozent gestiegen. Die Anzahl ökologischer Kantinen hat sich 2012 nahezu verdreifacht.

Die Dänen verwenden seit vielen Jahren in hohem Maß Bio-Produkte, wenn sie ihr Essen selbst zubereiten. Inzwischen aber sind Bio-Produkte in dänischen Kantinen fast ebenso selbstverständlich zu finden wie in dänischen Einkaufswagen. Innerhalb nur eines Jahres, von 2010 bis 2011, ist der Anteil der Bio-Produkte in Kantinen und öffentlichen Großküchen um 46 Prozent gestiegen. Der Verkauf von Bio-Erzeugnissen an dänische Großküchen hatte 2011 ein Gesamtvolumen von DKK 743 Mio. – 234 Millionen mehr als 2010.

130 Kantinen in dänischen Unternehmen haben 2012 einen Bioprodukt-Anteil von 30-60 Prozent in ihren Küchen erreicht. Damit ist die Gesamtzahl ökologischer Kantinen in Dänemark von 70 auf 200 gestiegen – und hat sich somit fast verdreifacht. 

- Wir sehen derzeit Wachstum sowohl bei den privaten Kantinen als auch bei den öffentlichen Küchen. Viele private Unternehmen legen Wert auf Nachhaltigkeit und möchten sich mit einem grünen Profil und einer ökologischen Kantine branden. In den letzten Jahren haben auch die öffentlichen Küchen begonnen, zunehmend auf Ökologie umzustellen, und dies wird weitergehen. Die dänische Regierung hat ein Ziel aufgestellt, nach dem 2020 in den Töpfen der öffentlichen Küchen durchschnittlich 60 % Bio-Produkte verwendet werden sollen.

Und mit 7,8 % Bioumsatz am gesamten Lebensmittelbereich liegt Dänemark weit vorne. Die typisch dänischen Bio-Sauermilchprodukte legten in letzten zeit am meisten zu, gefolgt von Bio-Käse und Bio-Eiern – und in diesen Kernbereichen konzentriert sich auch der dänische Bio-Export, der zur Zeit fast zu einer Hälfte nach Deutschland geht.