Zum 25-jährigen Jubiläum der BIOFACH blicken Branche und Messe gemeinsam in die Zukunft und rufen Organic 3.0 als Schwerpunkt-thema der umfassendsten internationalen Bio-Fachmesse mit begleitendem Kongress aus. Internationale Branchen-Akteure gestalten von dort aus Markt, Bio-Bewegung und Politik für eine zukunftsfähige Welt mit. Das anstehende Jubiläum ist Anlass, den Blick in die Zukunft zu richten. Organic 1.0 und 2.0 liegen hinter den Vordenkern und Pionieren sowie einer beständig wachsenden globalen Bio-Branche. Aber wohin wird sich diese zukünftig entwickeln? Wie sieht Organic 3.0 und damit die ökologische Land- und Lebensmittelwirtschaft von morgen aus? Inspirierende Ansichten, Ideen und mögliche Antworten nicht nur zu den drei Kernaspekten des Schwerpunkts – Ressourcen, Wirkung und Transparenz – gibt es vom 12. bis 15. Februar 2014 im Nürnberger Messezentrum. Dann werden erneut rund 2.400 Aussteller und mehr als 40.000 Fachbesucher zum Messe-Duo BIOFACH, Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel, und VIVANESS, internationale Fachmesse für Naturkosmetik, erwartet.

Der Schwerpunkt der BIOFACH 2014 wird von der International Federation of Organic Agriculture Movements (IFOAM), dem internationalen Schirmherren der Weltleitmesse, gemeinsam mit dem Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), dem nationalen ideellen Träger, sowie der NürnbergMesse gestaltet. Der inhaltliche Fokus wird unter anderem am Medientag und in der Eröffnung aufgegriffen, vor allem jedoch rückt er ins Zentrum des Kongressprogramms.

Die Basis für den Ökolandbau – Organic 1.0 – wurde von Bio-Pionieren unterschiedlicher Disziplinen gelegt. In den letzten Jahrzehnten – Organic 2.0 – entwickelte die Branche den Ökolandbau weiter zu dem, was er heute ist. Diese Phase ist gekennzeichnet durch die praktische Umsetzung sowie die Vermarktung und die Entwicklung von privaten und gesetzlich verankerten Standards und Labels. Heute gibt es in 160 Ländern zertifizierte Bio-Landwirtschaft. Die Anbaumethoden haben sich durch wissenschaftliche Forschung und Wissensmanagement der Bauern stark weiterentwickelt. Die Bio-Bewegung hat eine Vielzahl dezentraler und unabhängig agierender Institutionen geschaffen. Stefan Zwoll, Geschäftsführer, BÖLW: „Der Ökolandbau hat weltweit große Entwicklungspotentiale. Er ist der ideale strategische Weg zu einer nachhaltigen Landwirtschaft. Damit wir Chancen nutzen können, müssen wir jetzt einen Schritt weiter gehen hin zu Organic 3.0. Wir wollen Bio noch stärker in Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft verankern. Es gilt dabei zunächst, veränderte Bedingungen weltweit zu analysieren.“ Markus Arbenz, Geschäftsführer, IFOAM: „Bio-Erzeuger, Händler und Verarbeiter müssen sich gemeinsam der Aufgabe stellen, Konzepte für den Ökolandbau der Zukunft zu erarbeiten. Konzepte, die Nachhaltigkeit fördern, Wachstum zulassen ohne Qualitäten aufzugeben und gleichzeitig die Glaubwürdigkeit gegenüber den Kunden erhöhen.“Der Schwerpunkt Organic 3.0 rückt zur BIOFACH 2014 die Landwirtschaftin den Mittelpunkt. Die Branchenakteure stellen ihre Aktivitäten dabei auch in den Rahmen des UNO Jahres der Familienbetriebe (UN International Year of Family Farming).

Zugang zu Ressourcen, Ressourceneffizienz und Ernährungsstile

Markus Arbenz, Geschäftsführer, IFOAM: „Bereits bei Organic 1.0 und 2.0 ging es um die Frage, wie sich alle Menschen rund um den Globus auf Grundlage begrenzter Ressourcen ernähren können. Neue Herausforderungen brauchen neue Entwicklungsimpulse. Die Akteure müssen sich grundlegenden Fragen nach der Ressourceneffizienz und Ernährungsstilen stellen. Der Zugang der Bauernfamilien zu Land, Wasser, Saatgut, Wissen, Kapital und Einkommen beschäftigt uns besonders. Das sind wichtige Voraussetzungen für eine nachhaltige Landwirtschaft und das Wohl der Bauern, aber auch für die Sicherung der Versorgung entlang der Wertschöpfungskette und die Minimierung der Risiken in einer komplexer werdenden Welt.“