Die Bio-Zahlen für 2007 sprechen eine klare Sprache: 53 % aller Biolebensmittel in Deutschland wurden durch den Lebensmitteleinzelhandel verkauft. Seit dem Jahr 2000 mit einem LEH-Bio-Anteil von nur 33 % stieg auch der
Bio-Lebensmittelumsatz von 2,05 Mrd Euro auf 5,3 Mrd.

Im gleichen Zeitraum sank der Bio-Umsatzanteil der Reformhäuser von 10 auf 4 % und der Anteil der Bio-Fachgeschäfte von 28 auf 22 %. Erstmals sprechen Kenner der Bio-Szene offen davon, dass selbst Bio-Supermärkte und moderne Bioläden kein Garant mehr für das bislang gewohnte Wachstum seien.

Ist Bio beim LEH also in guten Händen?

Für den Verbraucher eindeutig, weil er sich mehr denn je ein einfaches und klares Bio-Angebot wünscht, dass er ganz einfach mit seinen gewohnten Einkäufen bekommt. Zu dieser Entwicklung passt auch, dass – zumindest im Blick auf 2007 – neben den Bio-Eigenmarken der Handelsketten vor allem die Bio-Zusatz-Angebote der konventionellen Hersteller stark zulegten. Nun wird es verstärkt darauf ankommen, dass der Einzelhandel seiner Pflicht zu einer qualifizierten Produktauswahl nachkommt.

Um sich zu entwickeln, braucht Bio mehr Information und Anstrengungen für den Markt

Was rückblickend 2007 der Naturkostbranche passiert ist, kann morgen allen Bio-Anbietern passieren: Bio will den Verbrauchern erklärt werden. Der Standpunkt, man investiere ja alles in die Qualität der Produkte und verzichte bewusst auf Werbung und Verkaufsförderung, reicht offenkundig nicht mehr aus.