Die Bio-Vorläufer haben in den Niederlanden eine lange Tradition: Naturwaren und Dritte-Welt-Shops gab es dort schon als die deutschen Nachbarn erst langsam dafür Interesse bekamen. Aber die eigentlichen Bioprodukte haben sich dort erst in letzter Zeit und mit ganz anderen Schwerpunkten als etwa in Deutschland. Bei den Niederländern stehen Geschmack und Convenience im Vordergrund und nicht etwa Gesundheit und Gesinnung.

 Frische Bioprodukte nehmen derzeit vor allem in den normalen Supermärkten zu, die den Niederländen mit vielen Ketten vertreten sind. Dort wächst vor allem das Geschäft mit Bio-Milch und Milchprodukten sowie das mit Bio-Obst und –Gemüse und hier durchaus auch bei Konserven und Tiefkühlprodukten.

 Manche Typische Trockenprodukte haben die Supermärkte noch nicht völlig erreicht wie etwa die klassischen Bio-Frühstückscerealien oder auch Bio-Tee und Kaffee. Hier ist zwar auch Wachstum zu verzeichnen, aber mehr noch in den klassischen Bio-Geschäften.

Und die Bioläden in Holland werden natürlich stark von Natudis und den klassischen Marken der Royal Wessanen Group dominiert. Im konventionellen Bereich sieht der niederländische Unilever-Konzern auch in Bioprodukten – ähnlich wie in Frankreich und anders als in Deutschland – eine gute Chancen für Bio-Markenprodukte.

 „Neben Geschmack, Qualität und Preis-Leistung spielt in den Niederlanden auch die Marke für Bioprodukte zunehmend eine Rolle“ verrät uns Bio-Expertin Petra van Egmond. Sie beobachtet den niederländischen Biomarkt seit einiger Zeit: „ Bei allen Cerealien von Reiswaffeln bis Müsli, bei Teigwaren und bei allem was so convenient ist wie eine Bio-Pizza wird der Bio-Umsatz in Zukunft stark wachsen. Ich sehe gute Potenziale auch bei allen Art von Bio-Konserven, bei Babyfood, bei klassischen Artikeln wie Bio-Öl, Bio-Brotafstrichen, Bio-Wein und Bio-Bier und ich glaube auch, dass ich sich vegetarische Fleisch-Ersatzprodukte in den Niederlanden zunehmend verbreiten werden. .. Sicher der niederländische Biomarkt ist kein einfacher… und er ist wieder ganz anders als der deutsche, aber eben auch sehr professionell, für Firmen von außen manchmal nicht ganz leicht zu verstehen. Aber mit großen Chancen. Die Niederländer ergreifen alle neuen Chancen sehr beherzt – so auch Bio. Was im Moment noch fehlt ist eine konventionelle Handelskette, die Bio ebenso stark zur Profilierung nutzt wie in Dänemark Irma oder in Deutschland tegut…. Aber das kann ja noch kommen…“

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