Dank der Forschung, die an der „Michigan State University“ (MSU), USA, durchgeführt wurde, ist das Geheimnis des tödlichen E.coli-Ausbruchs 2011 in Deutschland gelöst worden. Der tödlichste E.coli-Ausbruch jemals, der den Tod von 54 Menschen verursachte und mehr als 3.800 krank machte, wurde auf einen besonders verheerenden Stamm zurückgeführt, den die Forscher nie zuvor bei einem Ausbruch gesehen haben. In der aktuellen Ausgabe des akademischen Journals „PloS ONE“ schlägt ein Team von Forschern, das von Shannon Manning, MSU-Molekularbiologin und -Epidemiologin, geleitet wird, einen Weg vor, um die Killer-Bakterie potentiell zu zähmen.

 Der Stamm, E.coli O104:H4, hat einige der Charakteristiken wie andere tödliche E.coli-Bakterien, aber seine Kombination ist neu. Die Forscher haben den Mechanismus, den er verwendet, um Krankheit zu verursachen, nicht bestimmt, obwohl Manning und ihr Team die Achilles-Ferse des Stammes finden konnten: ihren Biofilm.

Indem sie sich auf den Biofilm der Bakterie konzentrierten, die Gruppierung von vielen E.coli-Bakterien, die an einer Zelloberfläche haften und eingehüllt in einem selbsterzeugten schützenden Mantel (dem Biofilm) wachsen, konnten Manning und ihre Kollegen bestimmen, warum er so tödlich war. Wenn das Bakterium, das in Deutschland gefunden wurde, einen Biofilm bildet, beginnt es, mehr toxische Gene zu produzieren, wie das Shiga-Toxin.

 Die gesteigerte Produktion des Shiga-Toxins ist der mögliche Übeltäter, der dazu beiträgt, dass so viele Vorfälle von Nierenschäden und Todeseintritten während des Ausbruchs 2011 auftraten, sagte Manning. „Unsere Forschung zeigt, dass die Biofilm-Bildung für die Toxin-Produktion und die Nierenschäden entscheidend sind“, sagte sie. „Wenn wir das Bakterium daran hindern könnten, einen stabilen Biofilm zu bilden, dann ist es wahrscheinlich, dass wir zukünftige E.coli-O104:H4-Infektionen verhindert können.“