Bei etlichen Bioprodukten beobachtet man in letzter Zeit das positive Bemühem um auch optisch einfache und klare Nährwert-angaben. Mit einem solchen Engagement würden sich Bio-Produkte in der Tat im Markt positiv abheben. Solange in vielen Bereichen exakte Kenn-zeichnungen auf Freiwilligkeiit beruhen, können Lebensmittel mit exakten Informationen über Kalorien, Gehalt von Fett, Zucker und anderen relevanten Inhaltsstoffen auf jeden Fall bei den Endverbrauchern punkten. Wenn man dazu bedenkt, dass vor allem Bio-Kunden zwischen 25 und 45 verstärkt auf solche Angaben achten, wird klar, dass die Hersteller gut beraten sind, mit klaren Informationen zu glänzen.

Gerade bei Zucker und Fett fehlen heute wichtige Angaben

Eine bundesweite Untersuchung der Verbraucherzentralen von über 3.500 Lebensmitteln von mehr als 50 Herstellern ergab, dass gerade bei zucker- und fetthaltigen Lebensmitteln wie Milchprodukten, Wurst und Süßigkeiten oft wichtige Nährwertangaben fehlen.

Die Verbraucherzentralen haben im August 2009 Lebensmittel aus 11 Warengruppen in 17 Supermarktketten auf ihre Nährwertkennzeichnung hin überprüft. Bei fast der Hälfte der untersuchten Produkte fehlte die vollständige Kennzeichnung aller acht wichtigen Nährwerte: Energiegehalt, Eiweiß, Kohlenhydrate, Zucker, Fett, gesättigte Fettsäuren, Ballaststoffe und Natrium bzw. Salz. Eine eindeutige Auflistung wäre aber eine wichtige Voraussetzung, um Dickmacher zu entlarven. Bei knapp 15 Prozent der untersuchten Lebensmittel fehlt jegliche Angabe zum Kaloriengehalt und zu den Nährstoffen.

Schlechte Ergebnisse für Markenartikler

Besonders schlecht schnitten bekannte Produkte von Ferrero, Storck oder Haribo ab. So war nur ein einziges von 36 untersuchten Ferrero-Produkten mit der Angabe zum Zuckergehalt versehen. Noch krasser die Firma Ritter Sport: keines ihrer Produkte war entsprechend gekennzeichnet. Positiv hingegen: Danone, Zentis und Iglo. Insgesamt war bei 33 der 50 untersuchten Hersteller, also bei 68 Prozent, die Kennzeichnung unbefriedigend. Lediglich bei 18 Prozent konnte sie als gut bezeichnet werden.

Seltener Kennzeichnung bei fett- oder zuckerreichen Produkten 

Auffällig ist, dass gerade bei kalorienreichen Produkten oft die Nährwertangabe fehlt: Die Kalbsleberwurst wird ohne Kennzeichnung angeboten, der fettarme Schinken dagegen ist mit den Nährwerten ausgezeichnet. Bei Molkereiprodukten gibt es ähnliche Fälle, ebenso bei Konfitüren in Bezug auf den Zuckergehalt.

Discounter legen offensichtlich mehr Wert auf die Nährwertkennzeichnung als Supermärkte. Nur 6 Prozent der untersuchten Produktpackungen bei Aldi Nord und Aldi Süd waren nicht mit der Kennzeichnung der acht wichtigsten Werte versehen. Lidl folgt auf dem zweiten Platz, hier fehlten aber bereits bei knapp 30 Prozent der Produkte die Angaben.