Die Butter des Anstosses: Im Ende September in der Zeitschrift „Test“ erschienenen Buttertest war die Bio-Almbutter der Marke Andechser®Natur mit  „mangelhaft“ bewertet worden. Behauptet wurde, die Butter hätte kein Aroma und rieche ganz leicht alt. Sie schmecke leicht alt und kratzend. Die Butter enthielte zu wenig Milchsäurebakterien (Nutzflora). Die Andechser Molkerei Scheitz setzte sich daraufhin gegen die WARENTEST-Beurteilung ‚Mangelhaft‘ für ihre Sauerrahmbutter zur Wehr. Am 14. Oktober 2008 bekam die Andechser Molkerei Scheitz vor dem Mannheimer Landgericht Recht.

 

Stiftung WARENTEST berief sich in einer ersten Verteidigung ihres ‚Buttertests‘ auf ein Standardwerk der Molkereiwissenschaft, wonach den Milchsäurebakterien in der Butter ein maßgebliches Qualitätskriterium wären.

Der Autor dieser zitierten Aussage im Standardwerk, der Milchwissenschaftler Dr. Herbert Seiler von der TU München, Weihenstephan, stellte dazu eindeutig fest, dass die  Anzahl der Milchsäurebakterien kein „Qualitätskriterium für industriell hergestellte Sauerrahmbutter“ sind. „Entscheidend für den Genusswert der Butter ist die Ausprägung des Butteraromas (Diacetyl) und der milchig saure Geschmack und nicht die Konzentration an Milchsäurebakterien.“, so Seiler. 

Aber genau im Genusswert bietet die Bio-Almbutter der Andechser Molkerei Scheitz all die Vorzüge einer Sauerrahmbutter aus traditioneller Herstellung: Als Almbutter mit Milch aus dem Voralpenland ist sie reich an Omega-3-Fettsäuren, was durch die Biofütterung noch unterstützt wird. Die 10 – 14 stündige Durchsäuerung vor dem Buttern sorgt am Ende für den typisch säuerlichen Geschmack einer Sauerrahm butter, zu dem die Tester ganz offenkundig kein rechtes Verhältnis entwickeln wollten.