Gemeint ist die Verschwendung von Ökoressourcen für nachwachsende Energien und nicht etwa ein Betrug mit Lebensmitteln. Ob der Spiegel damit seinen Inhalten einen guten Dienst erweist, sei in diesem Falle dahin gestellt. Man muss den Artikel lesen, damit man versteht, was der Titel sagen will. Alle, die das Heft nicht kaufen und lesen, könnten denken “ Ja, wir wußten es ja schon immer: das ganze Ökozeug ist sowieso nur Schwindel…“

Die alarmierende Analyse, dass viel zu viele der Ackerflächen für nachwachsende Rohwaren für zweifelhafte Energien verwendet werden, ist mehr als berechtigt, auch der Hinweis, dass sich der Ökoanbau finanziell immer weniger lohnt. Aber dafür sind nicht in erster Linie Konzerne verantwortlich, sondern in starkem Maße staatlich gesetzte Rahmenbedingungen. 

Da muss sich dringend etwas ändern: Mehr einen vernünftigen Biokonsum weiter auf Wachstumskurs sehen möchte, sollte sich dafür einsetzen, dass dafür sinnvolle Bedingungen geschaffen werden. Auch wenn die Kernstaaten Europas nur bedingt Agrarländer sein können, sie müssen die eigene Verantwortung auch für eine gesunde Ernährung ihrer Bevölkerung übernehmen. Wenn es tsimmt, was die FAZ neulich orakelte, dass etwa 40% der landwirtschaftlichen Flächen Chinas durch Umweltverschmutzung überbelastet sind, der versteht, dass es für fehlende Lebensmittel-Rohstoff-Ressourcen in Europa keine unbegrenzten Ausweichmöglichkeiten gibt.