Im Verlauf des Jahres 2008 legten – laut Erhebungen von The Nielsen Company in Frankfurt – Bioprodukte im LEH auf Umsatzbasis um 22% zu. Im ersten Quartal 2009 liegt das Wachstum noch bei 3,7% im Vergleich zum ersten Quartal 2008.

Die Aussagen bilden jedoch nur einen Teil des Biomarktes ab, denn nur folgende Warenklassen gehen bei Nielsen in die Erhebung ein: Alkoholfreie Getränke, Brotaufstrich süß, Feinkost, Fette & Öle, Gelbe Linie, Heißgetränke, Nassfertiggerichte, Süßwaren inkl. Salzige Snacks, Tiefkühlkost inkl. Eiscreme, Trockensortiment, Wein/Bier/Sekt, Weiße Linie. Die Datenerhebung basiert auf verpackten EAN-codierten Produkten. Für den Bio-Bereich wesentliche Warengruppen wie Obst, Gemüse, Frischfleisch, Thekenware Käse und Eier sind bei dieser Erhebung nicht erfasst. Je nach Handelskette und der Zusammensetzung ihres Bio-Sortimentes bedeutet das, dass die eingehenden Daten etwa 40-60% der Bioprodukte nicht erfassen, darunter die stärksten Umsatzanteile bei Bio-Obst, Bio-Gemüse und Bio-Eiern.

Der Umsatz der von Nielsen erfassten Bio-Produkte entwickelte sich im ersten Quartal deutlich besser als bei konventionellen.

Spätestens jetzt – in Zeiten der Krise – wie die Massenmedien uns das gebetsmühlenartig einhämmern, um mit schlechten Nachrichten besser zu punkten, zeigt sich, dass Bio einer der sicheren Umsatz-Pluspunkte im Lebensmitteleinzelhandel geworden ist. Ein Umsatzplus von 3,7% für Bioprodukte ist im Vergleich zu der leicht negativen Entwicklung vergleichbarer konventioneller Produkte sehr gut. Die konventionelle Ware verliert 0,4% Umsatz gegenüber dem ersten Quartal 2008. Damit steigt die Bedeutung des Bioanteils auf 2,5%. Starke Biowarengruppen wie Milch und Hart- & Schnittkäse können in der Umsatzentwicklung nicht zulegen. Einer der Gründe ist sicherlich das niedrigere Preisniveau in 2009 im Vergleich zu 2008. Positiv entwickeln sich die Bio-Heißgetränke, insbesondere durch das zweistellige Wachstum beim abgepackten Bio-Bohnenkaffee. Auch kalte Getränke wie die Fruchtsäfte können ein zweistelliges Umsatzwachstum verzeichnen. Beim Bio-Wein hat insbesondere der Rotwein deutliche Zuwachsraten.

Auch bei pflanzlichem Brotaufstrich, Grüntee und TK-Kräutern entwickeln sich Bioprodukte laut Nielsen besser als die konventionelle Ware. Bei den Brühen & Bouillons legt auch die konventionelle Ware zu, aber Bio wächst stärker.