Der deutsche Markt mag von den Anforderungen an Preis und Konditionen hart sein. Der französische Lebensmittelmarkt verlangt in seinen Kernbereichen allerdings inzwischen ähnliche Bedingungen. Allerdings haben viele Franzosen immer auch etwas für leckere und verführende Geschmacksinnovationen übrig. Und da spielt das zusätzliche Bioangebot in beiden Ländern für den Lebensmitteleinzelhandel eine ähnliche Rolle. Es sorgt für Zusatzumsätze, die mit herkömmlich neuartigen  Produkten nicht zu erzielen. Die Entwicklung  des Konsums in Frankreich mag derzeit nicht immer leicht sein, aber es geht voran in einem Land, dessen wirtschaftliche Konsolidierung immer noch Wünsche offen lässt. Immerhin erreichte man 2015 schon 5,5 Milliarden Euro Bioumsatz und kann sich ausrechnen, dass mit einer vergleichbaren Fortentwicklung man dann etwa 6,/ Milliarden Euro erreicht. Spielte man das Zahlenspiel so weiter, dann könnte das kleinere Frankreich irgendwann zahlenmäßig die deutschen Bioumsätze einholen.

Der Motot der großen Zahlen ist in Frankreich ebenfalls und natürlich der konventionelle Lebensmitteleinzelhandel mit seinen immer großer und stärker werdenden Strukturen. Aber der Entwicklung in den Biofachgeschäften und auf den offenen Märkten trägt sich auch zu den positiven Schub sei. Ein Zehntel der Bioumsätze konzentriert sich auf typische Eck- und Symbolartikel des Bioangebots:

Bio-Milch mit 228,6 Millionen, Bio-Eier mit 201,5 Millionen – anders als in Deutschland – Bio-Fruchtsaft mit 116,2 Millionen, aber auch andere Einzelrpdukte steigerten ihrem Umsatz beachtlich wie Bio-Räucherlachs mit 18,8%, oder Bio-Hackfleisch mit 17,6 %, Bio-Cerealien mit 17 % und gekochter Bio-Schinken mit 14,8% . Und – im Vergleich zu Deutschland verspätet – werden immer mehr auch Babyartikel auf Bio umgestellt.

Ach ja, und Fertiggericht in Bioqualität, Da macht der Französische Markt etwas,was in dieser Form in Deutschland noch nicht diese Bedeutung erreicht hat. Aber immer häufiger findet man auf diesen Angeboten dann auch den Hinweis „sans viande“ „ohne Fleisch2 – das ist dann doch wieder ähnlich wie in Deutschland.

Wer sich diesem interessanten Markt stellen möchte, der sollte sich überlege, ob nicht eine Teilnahme am SIAL 2016 vom 16. bis 20. Oktober in Paris eine gute Idee wäre oder zumindest ein Kennenlern-Besuch vor Ort.