Das Krisenjahr 2009 war die Bioentwicklung in Frankreich erstaunlich: Die Zahl der Anbauer stieg über 20 % an, die Bio-Anbaufläche nahm zu, die Zahl der Flächen in Umstellung zeigt die schönen Reserven für die Zukunft. Die Bio-Entwicklung erfaßt nun auch Ostfrankreich. Der Süden legt weiter zu: In der Vorzeigeprovinz Provence-Alpes-Côte dÁzur steigt der Bioanteil an der gesamten Landwirtschaft auf nahezu 9 %. Der Gesamtumsatz der Bio-Lebensmittel erreichte erstmals 3 Mrd Euro, das sind 1,9 % des französischen Lebensmittelumsatzes.

Der Lebensmitteleinzelhandel macht inzwischen 45 % des Gesamt-Biounmsatzes, die Fachmärkte nur noch 38 %, der Direktvertrieb über die Hersteller ist mit 12 % immer noch verhältnismäßig hoch. Die Struktur der Fachgeschäfte für Delikatessen, Käse, Wurst, Fleisch und Tiefkühlwaren ist in Frankreich anders als in Deutschland. Ihr Anteil als Biovertrieb ist mit 5 % vom Umsatz eher gering. Ein Zahlengerüst, das an die deutsche Situation 2005/2006 erinnert und es läßt ahnen, dass sich diese Entwicklung auch in Frankreich fortsetzen wird. Die Preise sind eher stabil.

Die Verteilung des Bioumsatzes auf die Warengruppen blieb vielseitig und in der Verteilung weitgehend konstant:

Milchprodukte und Eier 22 %

Feinkost 19 %

Obst und Gemüse 17 %

Brot und Mehl 11 %

Wein 10 %

Fleisch 7 %

Getränke außer Wein 4 %

Geflügel 3 %

Frische Feinkost 3 %

Aufschnitt 2 %

Tiefkühlprodukte 1 %

Meeresfrüchte 1 %

 

Alle aktuellen Zahlen stammen – wie immer -aus der zuverlässigen Quelle der staatlichen Bioagentur in Paris.

Für 2010 berichtet die Bioagentur von einem Zuwachs von 35 % bei Bio-Fruchtsäften, 20 % bei Frischeprodukten außer Fleisch, Obst und Gemüse sowie 18 % Wachstum bei Feinkost wie Suppen, Kompott und Bio-Toast.