Der Wunsch nach veganen Lebensmitteln nimmt zu.Dem spielt auch in die Hände, dass es gerade mal wieder im Norden einen handfesten Wurstskandal – sogar mit Toten – gibt  und dass – fast parallel – die Qualität der Schweinemast ins Gerede kam. Auch glutenfreie Produkte sind äußerst gefragt und der Wunsch nach fair gehandelten Produkten wächst. Das alles müsste eigentlich jeden freuen, wären da nicht die Preise… Ja, wenn schon Gutes tun, Gute Waren bekommen- aber bitte schön, das auch zum besten Preis…

Und dann kommen wieder die Gretchenfragen: Wo kommen die guten Preise her? Aus Rohstoffquellen, die besondere Chancen für günstige Preise bieten. Aber kann man sich auf die immer verlassen? Was wird nächstes Jahr mit dem Lieferanten aus der Ukraine, aus Georgien, aus Usbekistan? Gab es in China schon wieder einen Milchpulverskandal? Ist deshalb Honig und Ingwer vertrauenswürdig? Wäre schön, man käme mit Pauschalurteilen weiter. Geht aber nicht. 

Bioqualität kann man nur Ware für Ware und Hersteller für Hersteller betrachten. Das tun die Bio-Zertifizierer seit vielen Jahren und die Großen unter ihnen stellen sich immer mehr auf die weltweite Dimension von Bioprodukten einzustellen. Und sogar einzelnen Handelsketten versuchen aus eigenem Antrieb den Weg ihrer Waren, die sie verkaufen, nachzuzeichnen. Ja und die EU: Da möchte man die Bio-Lebensmittel zwar immer perfekter und 100% Bio, aber hilft das immer der Sache? Es gibt ja schließlich Felder, da siehtüman dass die Bioqualität ziemlich gut ist: Beim Biomonitoring in Baden-Würtemberg kommen Bioprodukte immer schön pestizidfrei weg. Und auch nach den neuesten Britischen Studien zeigt sich, dass Bio-Obst und Bio-Gemüse eine rein physiologisch bessere Qualität haben als konventionelle Vergleichsprodukte. Diese Erkenntnis wollte der Focus in seiner Ernährungslügen zum Sommer freilich noch nicht berücksichtigen. Ach ja, und der zuständige Minister weiss schon, dass die Hopfenernte gut ist und sieht für die Landwirtschaft eine gute Ernte voraus. Etliche Bio-Landwirte klagen, dass sie für ihre harte Arbeit zu schlecht bezahlt werden.