Kenner der Szene schätzen, dass bereits im Jahr 2015 in Deutschland rund 1500 to dieses besonderen Produkts umgesetzt wurden, nicht eingerechnet die Tonnage für verarbeitete Produkte. Damit macht Chia bereits nach kürzester Zeit selbst eingeführten Bio-Rohstoffen vor, was eine Super-Marktentwicklung sein kann. Wir sprachen mit Herrn Christian Übelhör, einem der Chia-Pioniere in Deutschland über die Hintergründe.

Herr Übelhör, wenn wir heute in die Entwicklungsküche trendiger und neuer Bioprodukte schauen, dann darf Chia-Saat als Zutat nicht fehlen. Nun haben Sie sich mit dieser Materie schon etwas länger beschäftigt. Was Ist für Sie das Gute an Chia-Saat?

Die Chiasamen (Salvia hispanica) bestechen durch ihr hohes Wasserbindevermögen und den hohen Gehalt an Ballaststoffen. Zudem sind sie geschmacksneutral und lassen sich so gut in die tägliche Ernährung einbauen. Ganz hervorragend ist der große Anteil an den pflanzlichen Omega3-Fettsäuren. Seit einiger Zeit haben wir auch die Zulassung für das Chiaöl..

Nun wurde Chia zunächst vor allem von Bio-Spezialisten in den Markt eingeführt. Heute kann man das Produkt durchaus auch schon einmal beim Discounter kaufen. Wie beurteilen Sie diese Entwicklung? 

 Bereits 2001 bin ich in Mexiko auf die Chiasamen aufmerksam geworden. Dadurch, dass dieses Produkt in Europa weitestgehend unbekannt war, mussten wir erst die Hürde „NovelFood“ nehmen. 2006 haben wir unser Tochterunternehmen in Mexiko gegründet. Naturkost de Mexico kümmert sich ausschließlich um Chiasamen. Sie überwachen den Anbau, die Ernte und die Reinigen der Ware – wunschgemäß nach den Kundenvorgaben. Wir erhalten höchste Qualität aus Mexiko.

2010 erhielten wir dann die erste EU-Importgenehmigung in Deutschland.

2013 beantragten wir natürlich auch die erweitere Verwendungszulassung und 2015 erhielten wir die Genehmigung zur Vermarktung des Chiaöls.

 Die Neuform war für uns von Anfang an der Partner im Chiasamen-Markt. Gemeinsam mit ihnen haben wir den Weg für die Chiasamen im Lebensmittel-Einzelhandel bereitet. Die daraus resultierende erhöhte Rohstoff-Nachfrage stellt uns vor Herausforderungen. Oftmals müssen wir uns auch gegen Dumping-Angebote zur Wehr setzen – leider vergleichen die Kunden die unterschiedlichen Qualitäten und Ursprünge nicht.

Wir setzten hohe Anforderungen an unsere Sachia Chiasamen, egal ob Bio oder konventionell. 2015 haben wir in eine Reinigungsanlage hier in Leutkirch investiert. Hier werden die Chiasamen, welche nicht aus Mexiko kommen, nochmals gereinigt. So reduzieren wir Fremdbestandteile, welche in den Ursprüngen nicht entfernt werden können.