Die Bio-Winzer haben in den letzten Jahren alles dafür getan, das alte Image aus verfehlter früherer Angebotspolitik abzuschütteln. Selbst deutsche Bio-Weine erfreuen sich heute reger Nachfrage, obwohl sie oft für den Endkunden einen stolzen Preis haben. 

italienische Bioweine haben sicher aufgrund ihrer langen Biotradition und der bekannten Rebsorten und Lagen einen ausgezeichneten Ruf, aber sie bieten zu wenig Preiseinstiegsprodukte. Genau die aber benötigt der LEH, um weitere Kundengruppen für Bioweine zu interessieren. Bezahlbare und sehr gut ausgebaute Bio-Weine kommen heute sehr oft aus Frankreich – und dort nicht unbedingt aus den bekannten Weinbauregionen. Gerade im Languedoc-Roussillon in der südlichen Nachbarschaft zu Spanien werden heute Bio-Weine in größeren Einheiten gekeltert, die sowohl dem Anspruch eines leichteren und dennoch ausdrucksvollen Trinkweins gerecht werden und dies zu Preisen, die den Einstieg leichter machen. Auch für die Winzer geht eine solche Rechnung auf: Bevor man einen einheimischen AOC-Wein wie einen Corbières für knapp über einen Euro bei Großabnehmern verramschen lässt, bietet man marktgängige Bio-Qualitäten, wo Preis und Leistung noch in einem gerade vertretbaren Verhältnis stehen.

(Zahlen aus der aktuellen Bio-Studie von The Nielsen Company  „Nielsen BioTrends Deutschland 2009″ )