Die Bio-Importe nach Deutschland haben sich im zuletzt von der AMI untersuchten Wirtschaftsjahr 2015/16 unterschiedlich entwickelt – und waren insbesondere von den Erntemengen in Deutschland und den Importländern abhängig. Bei allen Ackerkulturen beispielsweise sind die Importmengen und insbesondere die Importanteile kaum gestiegen oder auch zurückgegangen, da die Erntemenge in Deutschland 2015 etwas größer ausfiel.
Ausnahme bilden die Eiweißfuttermittel wie Futtererbsen und Sojakuchen, deren Nachfrage durch die größeren Tierzahlen in Deutschland und den Nachbarländern erheblich gestiegen ist. Bei Weizen, Gerste, Körnermais und Hafer sind die Ernten 2015 größer und damit die Importanteile etwas kleiner ausgefallen. 2016/17 dürfte sich das mit der kleineren deutschen Ernte wieder drehen.
Bei Obst, Gemüse und Kartoffeln dagegen sind die Importanteile bei den meisten Produkten gestiegen. Vor allem Gemüsearten mit langer Kulturdauer hatten 2015 unter der zunächst zu kühlen und im Sommer zu heißen Witterung zu leiden, so dass die Erntemengen in Deutschland eher klein ausfielen. Das traf zusammen mit größeren Aktivitäten verschiedener Handelsketten, ihr Bio-Obst- und Gemüsesortiment zu erweitern, wodurch der Fokus insbesondere beim Fruchtgemüse noch stärker auf ausländische Ware fiel als zuvor. Gleiches galt für die in 2015 deutlich kleinere Apfelernte in Deutschland, wodurch mehr Importware ins Land kam. Auch das dürfte sich mit der großen Ernte 2016 wieder ändern.
Bei Eiern hat sich der Importanteil durch die Ausweitung der heimischen Produktion nochmals verkleinert. Bei Milch- und Molkereiprodukten sind die Importe dagegen noch gewachsen, mit Dänemark und Österreich als Hauptlieferländern. Mit der zahlreichen Umstellung neuer Milchviehbetriebe dürfte der Inlandsanteil in Deutschland in den nächsten Jahren steigen.
Die genauen Importanteile für verschiedene Bio-Frischeprodukte und Rohwaren können Sie den neu aufgelegten AMI Markt Charts – Importangebot von Bio-Produkten in Deutschland 2015/16 entnehmen. Diese sind in einzelnen Paketen im AMI-Shop erhältlich. Sie enthalten jeweils Markt Charts zur inländischen Produktion und der Anbauentwicklung maßgeblicher Lieferländer, sowie die Entwicklung der Importe nach Deutschland nach Lieferländern.
Beitrag von Diana Schaack
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