Eigentlich ist Brot ja der Innbegriff des deutschen Geschmacks. Doch selbst beim Einkauf in einer Bäckerei kommen den Kunden immer mehr Zweifel: Was ist drin im Brot? Bei unverpackter Ware wie Brot oder Backwaren vermuten die wenigsten Verbraucher Zusatzstoffe. Weit gefehlt: Insgesamt 330 Zusatzstoffe erlaubt die EU in Lebensmitteln, 199 davon dürfen auch Bäckereien verwenden..

Die Hofpfisterei, bayerische Institution in Sachen Brot und Backwaren, hat sich der Aufklärung über Lebensmittelzusätze kümmert sich zur Zeit besonders um Aufklärung der Verbraucher. Denn was kaum einer weiß: Unglaubliche 199 Zusatzstoffe dürfen laut EU in Brot, Brötchen und Gebäck stecken. In den Filialen der Hofpfisterei liegt daher ab sofort eine neue Broschüre aus, die transparent macht, welche Zusatzstoffe dort verwendet werden – beziehungsweise aus Überzeugung eben nicht. Bei der Hofpfisterei sind es von 36 laut EU-Öko-Verordnung zugelassenen lediglich neun – und bei ihren Öko-Natursauerteigbroten werden überhaupt keine Zusatzstoffe verwendet.

Manche Zusatzstoffe können im Extremfall durchaus gesundheitsschädlich sein, speziell für Kinder, so die Verbraucherzentrale Hamburg, welche die Aufklärungsaktion der Hofpfisterei unterstützt. Zudem drohen Übergewicht und die Gewöhnung an künstlichen Geschmack.

Doch nicht jeder Zusatzstoff ist gleich gefährlich und nicht jeder stammt aus dem Chemiebaukasten der Industrie. So erlaubt die EU-Öko-Verordnung 36 Stoffe für Bio-Brot und Bio-Backwaren. Dass es mit noch weniger geht, beweist die Hofpfisterei: Ihre legendären Öko-Natursauerteigbrote werden komplett ohne jegliche Zusatzstoffe gebacken. Und bei süßen und salzigen Backwaren beschränken sich die Traditionsbäcker auf neun Zusatzstoffe, die unbedingt nötig sind. Ohne Lauge etwa lässt sich schließlich keine Breze herstellen! Was wo verwendet wird, ist auf den Preisschildern in den 158 Hofpfisterei-Filialen in Bayern, Baden-Württemberg und Berlin ausgewiesen. Dabei geht die Hofpfisterei mit ihrer freiwilligen und genauen Deklaration weit über die gesetzlichen Vorgaben hinaus.Der weitgehende Verzicht auf Zusatzstoffe macht die Herstellung aufwändiger und auch kostspieliger.