Eigentlich denken die meisten Verbraucher viel realistischer über Lebensmittel als manchmal aus dem Kaufverhalten abzulesen. Obwohl viel Massenware gekauft wird, sitzt die Skepsis über deren Qualität tief.

Die von der WELT veröffentlichlichte Haushaltsumfrage zeigt sehr klar dass neben Geschmack (95,8 %) und sichtbaren Qualitäten ( Frisch 92,1 , appetitllich 86,7 ) für die Verbaucher vor allem gesundheitliche Unbedenklichkeit (93,3), Freiheit von Rückständen ( 85,7), strenge Kontrolle ( 80,7 ), artgerechte Tierhaltung und fairer Preis an die Produzenten ( je 74,5 )  sowie Gentechnik-Freiheit ( 72,8) an der Spitze rangieren.

Die Herkunft aus der Region sehen nur noch knapp 50 % positiv, die aus Deutschland gerade einmal gut 40 %. Allerdings sehen auch nur noch gut 20 % Bioqualität für ein Muss bei guter Qualität. Das ist insofern interessant als Einzelkomponenten der Bioqualität wie Rückstandsfreiheit, artgerechte Tierhaltung und Verzicht auf Gentechnik fast viermal mehr punkten. Man könnte daraus dann doch schließen, dass Bioqualität bei der breiten Mehrheit der Konsumenten immer noch ein Imageproblem hat. Ein noch größeres imageproblem hat nach dieser Haushaltsumfrage der klassische Markenartikel. Fast zwei Drittel halten ihn für überflüssig und nur 13,2 % sehen in ihm noch einen Garanten für Qualität. Dieses verheerende Urteil haben sich die Markenartikler ebenfalls zu großen Teilen selbst zuzuschreiben.

Allerdings bleibt ein Problem ebenfalls: die Mehrheit der Verbraucher wünscht sich Ehrlichkeit und Transparenz, aber nur ein kleinerer Teil von ihnen will auch die wirklichen Kosten von Lebensmitteln bezahlen.

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