Der entscheidende Vorteil dieses sehr ausführlichen Gutachtens ist die ganzheitliche und über die isolierten Blickwinkel von Landwirtschaft, Gesundheit und Klimaschutz hinausgehende Sichtweise.
Die Grundlegende Erkenntnis des Gutachtens bleibt, dass ein Zunahme der auf Pflanzen-basierten Ernährung für die Erreichung der Klimaziele wichtig ist.
Um dieses Ziel zu erreichen, stellt das Gutachten fest, dass dafür neue
Produkte, die tierische Angebote ersetzen, unbedingt nötig sind, weil nur solche Angebote die auf Fleisch und Milchprodukte ausgerichteten Konsumenten zu Alternativen bewegen könnten. Ziel aller Vorschläge ist es, dass kein Gegensatz zwischen dem Konsum pflanzlicher und tierischer Produkte aufgebaut werden soll. Es geht vielmehr darum, das gewohnte Angebot tierischer Lebensmittel durch interessante pflanzliche zu ergänzen und dadurch den Konsum zu verschieben.
Dazu zeigt das Gutachten anhand der im Moment sicher wenig ausreichenden Daten auf, dass diese Verschiebung zu mehr pflanzlicher Ernährung in den letzten Jahren mengenmäßig nur in einem geringen Umfang zugenommen hat.
Als Ursache dafür benennt das Gutachten erfreulich klar die mangelnde geschmackliche und anwendungsfreundliche Art der bisherigen pflanzlichen Alternativen. Ausdrücklich räumen die beteiligten Ernährungswissenschaftler mit der Kritik auf, dass zu hoch verarbeitete Lebensmittel zu vermeiden seien. Für sie zählt am Ende in erster Linie die Zusammensetzung der so angebotenen Produkte. Wichtig bleibt zudem, dass neben einem guten Geschmack bei pflanzlichen Produkten auch die Anwendung möglichst den
tierischen Produkten ähnlich bleibt. Symbolisch geht es in dem Gutachten um den gemeinsamen Tisch, das heißt das Nebeneinander von pflanzlichen und tierischen Angeboten zur Ernährung. Die Vorteile einer in verschiedenen Szenarien vorgestellten Verschiebung zu mehr pflanzlichen Bestandteilen liegen auf der Hand: besser für die Gesundheit, für das Klima und letztlich auch für die Landwirtschaft.
An dieser Stelle zeigt das Gutachten auch, dass bei der derzeitigen – noch immer nicht genügenden – Entwicklung pflanzlicher Zusatzangebote noch nicht klar wird, wo die künftige Chance der Landwirtschaft liegen kann. Da aber genau ist noch viel mehr Entwicklungsarbeit nötig, die ohne gezielte Unterstützung nicht schnell genug vorankommt. Einer dieser sinnvollen Hoffnungswerte ist ganz sicher der Anbau von Ackerbohnen, die neben ihrer Leistung für die Bodenverbesserung auch für die menschliche Ernährung eine iunteressante Rolle spielen können und nicht nur als Tierfutter gut wären.