Die kleinen Flaggen an den Ständen markieren die Herkunft der Aussteller. Hier haben sie eine besonders wichtige Bedeutung: “Man kauft vor allem regional, d.h. französisch.“ Und dies selbst, wenn die angrenzenden Nachbarländer eigentlich näher wären.

Die Show der französischen Hersteller groß und vielleicht auch manchmal beeindruckend. Die meisten Hersteller, die für die gro0ßen Ketten arbeiten, sind nicht da. Kenner der Szene sagen, dass die qualitativ auch sehr gute und hochwertige Bioprodukte anbieten.

Wer zum ersten Mal da ist, mag beeindruckt sein, wer seit vielen Jahren da ist, merkt, dass der Rückschritt galoppiert: Weniger Fertiggerichte, nur Tofu als Fleischersatz, sehr wenig modern Proteinangebote bei Aufstrich, Fleischbällchen und anderen Gerichten. Dieser Teil der Branche sitz durch die in Frankreich – noch – starke Stellung des Fachhandels besser und fester im Sattel als die vergleichbaren deutschen Kollegenfirmen. Aber ob das auf die Dauer den Verbrauchern auch gefällt? Wer sich auskennt sieht, dass selbst etliche Restaurantangebote in der Stadt ernährungstechnisch moderner sind als das Messeangebot. Passend zum Anlass aber ohne jeden Bezug auf die Messe erinnerte, das französische Fernsehen, daran, dass auch in Frankreich gut ein Drittel der Bevölkerung viele zu dick ist. Für diesen Bereich fand sich auf der Messe im Foodbereich wenig, dafür aber wurden Unmengen an süßen Bio-Versuchungen, mal fair, mal als raw-food und dann wieder als eben nur lecker angeboten. Für den kritischen Beobachter ist das schlicht zu wenig und erst recht nicht Antwort auf die Frage nach einer künftigen Bioernährung.

Ein kleines Fazit von einem Beobachter, der das Land gut kennt und auch viel Sympathien dafür hegt: dieser Teil der Biobranche ist dabei, sich national ein wenig vom Rest Europas und der Industriestaaten abkoppeln zu wollen. Ob das auch ein Weg ist, den Konsumenten und Endkunden wirklich mitgehen wollen, wird sich zeigen. Wie bei vielen Biomessen ist auch die Natexpo als Treffpunkt von Bioleuten eine gute Gelegenheit, aber etliche Aussteller berichteten doch von zu wenigen Kontakten und interessanten Besuchern.