… muss das nicht automatisch heißen, dass Bio schlechtere Chancen hat. Das konnte man wunderbar an der Entwicklung der Milchpreise im Jahr 2008 ablesen. Der Preisabstand zwischen Bio-Milch und konventioneller Milch nahm zu, wie die beigefügte Grafik von The Nielsen Company zeigt, aber das änderte das Verbraucherverhalten nicht.

 Eine ähnliche Tendenz zeichnete sich Ende 2008 auch bei Bio-Teigwaren ab. Im 4. Quartal 2008 waren die Bio Teigwaren immerhin 27 % teurer als konventionelle, bei Milch betrug der Preisabstand zum gleichen Zeitpunkt sogar 50 %.  Kurz und gut: die Erfahrung sinkender Preise im konventionellen Bereich muss einen für die Lebensprodukte noch nicht sofort in Panik ausbrechen lassen. Schließlich sind den Verbrauchern aus den saisonalen Schwankungen im Obst- und Gemüsebereich solche Preisbewegungen durchaus vertraut. Freilich: Diese Beobachtung kann kein Freibrief dafür sein, die Bio-Preispolitik zu überziehen. Der Grad, auf dem bessere Qualität ihren höheren Preis haben darf, ist schmal. Und das Verständnis dafür ist in Deutschland in erster Linie auf die Zielgruppen begrenzt, die sich das Verstehen auch finanziell leisten können.