Wer es seit wieder nach Hamburg zu den „Sourcing Trends“ geschafft, der hat sein Kommen nicht bereut. Das Symposion bietet erneut eine interessante Mischung aus Markteinblicken, aus Beschaffungstipps. Sachkenntnis und eigene Einblicke prägen die Diskussionen und so manch ein direkter Kontakt wurde gleich vor Ort genutzt. Interessante Anbauprojekte wurde vorgestellt wie etwa zu Bio-Reis aus Thailand oder Sultanine aus dem Iran. Es wurde vorgeführt, welche interessanten Zwischenprodukte auch die Bioproduktion benötigt. Da bietet etwa die Rubin-Mühle eine ganze Palette von natürlichen Zutaten, ohne die Bachwaren und Snacks nicht mehr zu denken sind oder die Hochdorf-Gruppe stellt vor, wie man den schwer verarbeitbaren proteinreichen Keim des Getreides für solche Produkte nutzen kann. Auch eine regelrechte Neuheit ist dabei. Eine in dreißigjähriger Arbeit realisierte Getreidekreuzung: Tritordeum. Warum man sich solcher Arbeit unterzieht? Das erkennt man gerade heute sehr gut. Gerade dieses neue Getreide vereint Werte, die heute sehr gefragt sind: mehr Protein und eine deutlich gesenkten Glutenwert. Dadurch die Basis für eine sehr verträgliche Ernährung, nach der heute ein immer größerer Anteil der Konsumenten sucht.

Und dazwischen eine offene Diskussion mit durchaus selbstkritischen Qualitäten: Der Pionier der Zertifizierung Michel Reynaud, Vizepräsident von Ecocert schildert erneut, welche Ansätze er sieht, um mehr Transparenz in die Rohwarenströme zu bringen. Zusammen mit Naturland Markt war man sich sehr schnell einig, dass die beste Beschaffung auf absolut klaren und rückverfolgbaren Warenströmen fußt. Der größte Schaden der äußerst sensiblen und natur-abhängigen Biobranche ist es immer wieder, wenn Marktteilnehmer Waren unter den realen Produktionskosten verkaufen. Zur Untermauerung dieses Zusammenhangs stellte eine große Anbaugemeinschaft aus Frankreich ihre Arbeit vor mit heute gut 1000 und demnächst bis zu 1500 Landwirten vor. Wie sagt, ein spannendes Symposion, dass noch in seine zweite Runde geht.