So simpel es klingt: Messen sind in erster Linie dafür da, dass man Neuigkeiten vorgestellt bekommt, Produkte, Anbieter, Waren, die man noch nicht kennt. Immer mehr kleinere Anbieter woilen sich das sparen, weil Ihnen die Kosten dafür zu hoch erscheinen. Das gilt auch für den Biobereich, wo viele eher mittelständische Anbieter anzutreffen sind. Größere Messen wie die BioFach vom vom 10. – 13. Februar 2016 oder etwa der SIAL, das französische Pendant zur Anuga, haben es als große europäische Lebensmittelmessen ( SIAL wird am 16. – 20. Oktober in Paris abgehalten) immer schwerer ihren Sinn verständlich zu machen. Aber gerade die zurückliegende Anuga hat auch gezeigt, dass Messen in Zeiten von Umbruch und Krise ein wichtiges Instrument sind, um Innovationen schneller in den Markt zu bringen. Und allen Anbietern von innovativen Produkten aus dem veganen und vegetarischen Bereich kann man nur dringend ans Herz legen, dies nicht zu vernachlässigen. So wie die Anbieter aus diesem Trend-Bereich auf der Anuga von hochqualifizierten bestürmt wurden, wird es garantiert auch auf der BioFach in Nürnberg und auf dem SIAL in Paris sein. Was allerdings auf den großen Lebensmittelmessen nur bedingt funktioniert ist der Gedanke, Bioangebote an bestimmten Spots in der Messe zu konzentrieren.

Gerade für die kleinen Firmen in Deutschland war die Erfindung der Biomessen als Bio-Nord, Bio-Süd, Bio-West und Bio-Ost eine gute Sache, weil deren kurze Dauer und präziser Zweck für eine gezielte Arbeit genau richtig ist. Eben ein Kundentreff, fast wie eine gute Hausmesse und daher auch erfolgreich.

Eines muss man freilich auch wissen: wer auf einer solchen Messe sich keine Gedanken gemacht hat, wie er die Besucherinteressen für sich nutzen und „füttern“ möchte, der wird von jeder noch so guten Messe enttäuscht.

In der Nische, in Randbereichen wie Geschäftsanbahnung mit Einkäufern oder im Rohwarenbereich funktionieren zur Zeit offenbar eher Konferenzen und kleinere Branchentreffs besser als Messen. Aus diesem Grund kam wohl auch für den 25. und 26. November 2015 geplante Messe Certified Food in Hamburg nicht zustande. Ähnlich wie Trendshows zum Thema „Allergenfrei“ etc. Kleinere nationale Messen wie die französische Biomesse Natexpo in Paris oder auch die neue österreichische Biomesse in Wieselburg hatten es im Ansatz bereits schwer, genügend Aussteller für das gewünschte Profil zu finden.