Im Lebensmittel-einzelhandel sind die Trends im Biobereich wie im konventionellen äußerst parallel. Die Eigenmarken des LEH haben inzwischen auch in Deutschland deutlich an Boden gewonnen. Das liegt inzwischen auch daran, dass die Qualität von Eigenmarken in den Augen des Verbrauchers den Marken ebenbürtig ist

und wie seinerzeit beim ersten Hype der Discounter (als die Kunden deren Angebote dem klassischen LEH für ebenbürtig erklärten ) zählen Eigenmarken für den Verbraucher zum „Cleverkauf“. Mit dieser Trendbeobachtung dürfen sich die Handelsketten in ihrer Strategie – auch bei den Bio-Eigenmarken – bestätigt sehen. Würde man das Verhältnis Eigenmarke – Marke im Bioangebot des LEH abbilden müssen fiele zudem auf, dass die Pionier-Biomarken aus dem Naturkostbereich den typischen LEH-Kunden nur wenig bekannt sind und dass sie auch in den letzten Jahren dank geringer Werbeausgaben und mangelnder Werbekonzepte nur wenig getan haben, um dies zu ändern.

Große Markenartikler, die in den Bereich Bio mit eigen Angebote kamen, haben – bis auf wenige Ausnahmen – vergessen, dass gerade Bio-Marken-Angebote vonihrem für den Kunden erkennbaren Mehrwert lebt, der sich eben nicht automatisch und allein aus dem Markenabsender ergibt. Das unausgesprochene Motto „Bio haben wir auch“ reicht eben nicht aus.

Zusätzlich ist da noch die sprichwörtliche Preissensibilität der Deutschen. Was umgekehrt heißt, dass eine Marke – auch im Biobereich – ihren Preis als Marke durch nachvollziehbare Mehrwerte begründen muss. Und dann sind da noch Zusatzwünsche, über die der Normalverbraucher nicht hinwegsehen kann, in erster Linie die ständige Verfügbarkeit der Ware vor Ort.Mit dem Anwachsen des LEH-Anteils der Bio-Lebensmittel, der heute bei ca. 55%  liegt, werden die Anforderungen an Bio-Produkte und Bio-Marken dem konventionellen Produktbereich immer vergleichbarer.

Basis unserer Überlegungen sind die ShopperTrends – eine weltweite Studie von The Nielsen Company – und auch ein Leitfaden zum deutschen Einzelhandel. Die Studie bietet eine tiefgehende und komplette Analyse über Änderungen im Käuferverhalten in 57 Ländern der Welt. Sie bietet Informationen, wo, wann und wie oft Käufer verschiedene Geschäftsformate besuchen und wie verschiedene Handelsorganisationen wahrgenommen werden. ShopperTrends wird als Entscheidungsgrundlage im Top-Management des LEH verwendet, bietet aber auch Herstellern wertvolle Informationen zum Verbraucherverhalten und Handel.