Schon in der Einladung des Kompetenzzentrums hieß es programmatisch: „ Deutliche Zuwächse im deutschen Bio-Gemüsemarkt der vergangenen Jahre und (noch) nicht erschlossene Potenziale bieten Chancen für hiesige Marktakteure. Insbesondere im Frische-Segment, aber auch in der Verarbeitung für Convenience-Produkte und Säfte gewinnen heimische Agrarrohstoffe an Bedeutung. Allerdings prägen aktuell begrenzte Bio-Erzeugungsflächen und wachsende Importe das Marktgeschehen.“ Es gehört zu den wichtigen Initiativen, solche Foren zwischen Anbauern, Bündlern und Handel ins Leben zu rufen und zu realisieren.


Wie sieht die Perspektive für Bio-Gemüse aus? Und was müssen wir tun, um sie zu verbessern? Mit diesen Fragen beschäftig- ten sich 75 Marktexperten einen Tag lang auf dem Bio-Gemüse Fachforum in Syke. Die Ergebnisse der Veranstaltung sind eindeutig. Der stetig weiter wachsende Bio- Gemüsemarkt in Deutschland hat Potenzial für regionale, wertorientiert erzeugte Rohstoffe. Das zeigten sowohl Sonja Illert, AMI, wie Johannes von Eerde, REWE, mit ihren Vorträgen. Vorrangig die Frische, zum Beispiel Zwiebeln, Kürbis, Fruchtgemüse wird vom Handel nachgefragt. Aber auch das Segment Tiefkühlgemüse, be- sonders Kräuter, Kaisergemüse und Suppengemüse, wächst ebenso wie küchenfertige Convenience-Artikel, zum Beispiel gekochte und vakuumverpackte Rote Bete und geschnittene Salate.

Bei der Abfrage nach zusätzlichem Rohstoffbedarf wurden von den teilnehmenden Verarbei- tern genannt: 500t Möhren, 400t Zwiebeln, 300t Spinat, 250t Rote Bete, 100t Porree, 50t Kürbis und 30t Meerrettich. Dazu 100t Holunderbeeren für Saft und 600t Sonnenblumenker- ne für vegetarische Aufstriche.

Und welche Wünsche haben die Erzeuger? Nach Schweizer Vorbild könnte auch in Nord- deutschland die Vereinbarung einer fairen und verbindlichen Abnehmer-Lieferanten- Beziehung die Vermarktung unterstützen. Das Bio-Suisse-Modell erläuterte Daniel Mühlrath von der Uni Kassel.

Die Diskussionen, aber auch die vielen individuellen Gespräche der Teilnehmer haben gro- ßes Interesse an einer Weiterentwicklung des Bio-Gemüse-Marktes gezeigt. Damit ist das Ziel dieser Veranstaltung, Den Rohstoffbedarf für Norddeutschland zu identifizieren und Branchen-Akteure darüber ins Gespräch zu bringen, erreicht.