Wenn bei den Nachbarn Bio gut läuft, dann kann das im eigenen Land zumindest die Entwicklung beflügeln. Nach einer längeren Periode des Auf und Ab geht es mit Bio inzwischen erkennbar voran. Auch in Frankreich hat der Bio-Umsatz im konven-tionellen Lebensmittel-einzelhandel den in ausge-sprochenen Bio-Läden und Ladenketten überflügelt. Anders als in Deutschland siond in Frankreich jedoch die ausschließlich auf Bioprodukte ausgerichteten Ketten deutlich stärker. So ist zu erwarten, dass der Lebensmitteleinzelhandel auch in Frankreich ein starker Partner sein wird, aber die Bio-Ketten nicht unbedingt an Bedeutung verlieren. Das liegt unter anderem schlicht daran, dass in einem Flächenstaat wie Frankreich mit eimner hohen Ladenflächenkonzentration auf weniger, dafür aber deutlichen größen Märkten kleinere Nahversorger per se willkommen sind.

Was die Bio-Verteilung auf Warengruppen angeht, zeigt der französische Markt eine deutlich ausgewo-genere Verteilung innerhalb der Warengruppen. Der große Unterschied zu Deutschland besteht darin, dass sich der Löwenanteil des Bio-Umsatzes mit ca. 45 % auf Obst und Gemüse konzentriert. In Frankreich hingegen weisen auch höherwertige Warengruppen wie Bio-Fleisch, Bio-Geflügel, Bio-Fisch umnd frische Bio-Delikatessen aus der Theke. Sollte also der Blick auf unsere westlichen Nachbarn der Inspiration dienen, so könnte er vielleicht Mut machen, gerade im Bereich der höherwertigen Lebensmittel an Bio zu denken. Schließlich hat die Wirtschafts-und Banken-Krise unseren Nachbarn Frankreich mindestens genauso hart getroffen wie Deutschland.

Wer sich das Ganze auch noch aus Nähe ansehen möchte, dem sei empfohlen, sich zwischen dem 17. und 19. Oktober 2009 auf den Weg nach Paris zur NATEXPO aufzumachen. Da kann man mit Sicherheit in dem Lebensbereich „Bien se nourrir“ noch die eine

andere Beobachtung dazu machen.