(Den Text erstellte Nadja Flüchter, WEJ Contaminants GmbH)
Pyrrolizidinalkaloide  (PA) sind sekundäre Stoffwechselprodukte, die von einer Vielzahl weltweit vorkommender Pflanzenarten zum Schutz vor Fraßfeinden gebildet werden. Nur sehr wenige dieser PA-bildenden Pflanzen werden direkt als Lebensmittel verwendet, wie z.B. Borretsch in der „Frankfurter Grünen Soße“. Viel größer ist das Problem, dass PA-haltige Pflanzen als Unkräuter während der Ernte miterfasst werden können und so unbeabsichtigt in Lebens- und Futtermittel gelangen. Da diese Substanzen auf natürliche Weise in den PA-haltigen Pflanzen gebildet werden, sind konventionelle und ökologisch erzeugte Produkte gleichermaßen betroffen. Relevant kann die Untersuchung der PA in Honig, Salat, Blattgemüsen, Kräutern, Borretschölen, Pseudocerealien, Futtermitteln sowie Tee, Kräutertee und Nahrungsergänzungsmitteln sein.
 
Obwohl akute Vergiftungen durch PA in Europa, anders als beispielsweise in Pakistan, Indien oder Afghanistan, kaum ein Thema sind, dürfen die Risiken einer Leberschädigung bei mittel- oder langfristiger Exposition nicht unterschätzt werden. Außerdem besitzen einige der Verbindungen eine kanzerogene Wirkung.

PA sind im Lebensmittelrecht bisher nicht geregelt, da die wissenschaftlichen Daten zur Beurteilung lückenhaft sind. Für Lebensmittel gilt weiterhin das ALARA-Prinzip (as low as reasonably achievable) und damit die Aufforderung, die Gehalte an PA in Lebensmitteln so weit wie möglich zu minimieren.

Erste Erfolge weitgreifender Maßnahmen zur Senkung der PA-Gehalte konnten z.B. durch die Überprüfung des Saatgutes auf Verunreinigungen erreicht werden. Des Weiteren werden Landwirte und Lieferanten geschult, damit PA-haltige Unkräuter erkannt und auf den Anbauflächen entfernt werden können.

Eine Nachreinigung von geerntetem Pflanzenmaterial ist nur in den wenigsten Fällen möglich. Dabei breiten sich einige PA-haltige Unkräuter auf Brachflächen, Straßen- und Wegrändern sowie auf Weiden immer mehr aus (Landwirtschaftskammer NRW; Eine Giftpflanze auf dem Vormarsch. 2011). Anbauflächen frei zu halten wird daher zunehmend schwierig. Darüber hinaus reichen bereits wenige PA-haltige Pflanzen auf dem Feld aus, um pflanzliche Lebensmittel zu kontaminieren.

Daher ist eine lückenlose Überwachung der Produkte im Zuge des Verbraucherschutzes unumgänglich. Die Bemühungen zur Verbesserung der Anbaumethoden müssen weitergeführt werden. Gleichzeitig ist eine regelmäßige und systematische analytische Überprüfung der Rohstoffe und Produkte vor dem Inverkehrbringen notwendig.

 Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie hier auf der Eurofins Website

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Eine gute Firewall schirmt vor Risiken und Gefahren von außen ab. Pyrrolizidinalkaloide sind dabei nur ein Baustein von vielen, den es abzusichern gilt. Je nachdem welche Rohwaren oder Produkte Sie einkaufen, produzieren oder handeln, müssen Sie unterschiedlichste Anforderungen bei der Prüfung der Sicherheit und Qualität Ihrer Waren im Blick behalten.

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