Man muss dazu wissen, dass Biocoop in Frankreich die traditionelle und führende Fachmarktkette mit über 330 Geschäften ist. Entstanden als ein Netzwerk von Bio-Fachgeschäften ist Biocoop erster Linie ein einzigartiges Kooperationsprojekt zwischen landwirtschaftlichen Erzeugern und Betreibern von Biomärkten. Dies entstand in den späten 70er Jahren und hat sich im Laufe der Zeit in Aufstellung und Logistik immer wieder modernisiert.

Der neue Typ Fachmarkt hat wenig gemein mit den herkömmlichen Bioläden, die man von früher kennt: Edel aufgemacht, hochwertig präsentiert. Viele Artikel werden frisch vor Ort zubereitet und man atmet förmlich die ganze Hochwertigkeit in Geschmack und Stil. Solche Geschäfte als Kooperative von Landwirten, Produzenten und Anbietern zu wagen – dazu gehört Mut und auch in Frankreich, wo man der ökonomischen Krise vielleicht erst gerade so halbwegs entronnen ist. Neben dieser Präsentation wirken selbst sehr moderne deutsche Märkte von Alnatura oder Denns eher normal. Aber damit entdecken wir eine französische Besonderheit. Dort machen die Biiofachgeschäfte laut Statistik von 2014 35,8% des Bio-Lebensmittelumsatzes ( gegenüber 46 % in den großen konventionellen Handelskletten) . Und innerhalb dieser 35,8% Marktanteil entfallen 28,3% auf wohlorganisierte Bio-Fachhandelsketten und nur 7,5% auf unabhängige Einzelgeschäfte. Während in Deutschland also Bioladen als Verbund ihre Großhändler und Lieferanten haben ist in Frankreich die Struktur der Bio-Ladenketten in den letzten Jahre immer stärker geworden. Die Anzahl und die Bedeutung der selbständigen Biomärkte geht dort immer weiter zugunsten der Bio-Ketten zurück.