Als 4%-Nische in der Lebensmittelszene gefielen sich die Bio-Lebensmittel in den vergangenen Jahren gerne in ihrem Eigenwachstum, was 2012 mit 6 % Wachstum im Markt ja auch respektabel war, aber früher teilweise beeindruckendere Höhenflüge kannte. Und für manche Vertriebsstrukturen sind Bioprodukte ein Beitrag zur deutlichen Bilanzverbesserung. Allerdings sollten sich auch Bioproduzenten deulich klsr machen, dass ihre Branche nun einmal vom Export lebt und profitiert und dass gerade der Export ein wesentlich positiver Faktor zum Ausgleich einer doch zeitweise stagnierenden inländischen darstellt.

Für die beteiligten Unternehmen ist das über die Jahre lebenswichtig. Gerade bei den noch immer hart am Anschlag kalkulierten Lebensmittelpreisen in Deutschland bietet der Export langfristig eine Absicherung. Dagegen sprechen auch nicht die oft zitierten Bekenntnisse zu kurzen Wegen und Regionalität.

Der Bundesverband der Ernährungsindustrie zog eine positive Jahresbilanz 2012 trotz Umsatzrückgang im Dezember: „Waren im Dezember 2012 Umsatz und Exporte noch um -2,5% beziehungsweise -2,8% gesunken, so kann die Ernährungsindustrie ihre positive Jahresbilanz für 2012 nun bestätigen. Die Branche erwirtschaftete 170,6 Mrd. Euro und damit +3,6% mehr als im Vorjahr. Preisbereinigt blieb der Branchenumsatz bei einem minimalen Zuwachs von +0,2% stabil. Das Exportwachstum von +10,9% stützte diese Entwicklung maßgeblich. Im Ausland wurden Lebensmittel im Wert von 50,3 Mrd. Euro abgesetzt. Die insgesamt schwache Wachstumsdynamik 2012 restringierte die Lebensmittelproduktion, der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex sank um -0,4%.

Im Januar 2013 nahm der Preisauftrieb an den Agrarrohstoffmärkten weiter ab. Der HWWI-Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel sank um -3,1% gegenüber Dezember 2012 und lag damit noch -1,3% unter Vorjahresniveau.

 Die Unternehmen der Ernährungsindustrie gewinnen für das erste Halbjahr 2013 wieder an Zuversicht. Laut Ifo-Geschäftsklimaindex stiegen im Februar 2013 besonders die Erwartungen an die Produktion und das Exportgeschäft.

Nachdem die privaten Konsumausgaben 2012 um +0,8% stiegen, bleiben die Erwartungen der Verbraucher an die konjunkturelle Entwicklung in 2013 weiter positiv. Das Konsumklima stieg im Februar 2013 dank guter Einkommenserwartung und hoher Kaufneigung. Auch die konsumförderliche Preisstabilität setzte sich zu Jahresbeginn fort. Im Januar 2013 sanken die allgemeinen Lebenshaltungskosten gegenüber Dezember um -0,7%, bei Lebensmitteln blieb die Preissteigerung mit +0,7% gering. Im Vorjahresvergleich stieg der allgemeine Verbraucherpreisindex um +1,7% und der Index für Lebensmittel um +4%. Die Ernährungsindustrie ist mit 556.000 Beschäftigten der viertgrößte Industriezweig in Deutschland.“