Auch derlei Aussagen und Zahlen bewegen wir uns auf Ebene der halbwegs repräsentativen Befragungen, die immer nur eine Tendenz angeben. Und vergleichen kann man die Befragungsmethoden selbst unter europäischen Nachbarn nicht: In Deutschland sagten 3 %, dass sie nur Bioprodukte kaufen. In Frankreich geben 10% der Bevölkerung an, dass sie täglich zu Bioprodukten greifen. 

Das zeigt, wie tief der Biokonsum in den normalen Alltag eintaucht. Und natürlich, wenn man dann all die zusammenrechnet, die regelmäßig im Sinne von mindestens einmal pro Monat zu Bioprodukten greifen, kommt man sogar auf stolze 65 % der französischen Bevölkerung, die so zu Bioprodukten greifen. Das hat sich in den letzten zwei Jahren merklich gesteigert. Umgekehrt sei grob daran erinnert, dass sich die Lebensmittel-Basisausgaben pro Person und Jahr auf ca. 3000 – 4000 Euro belaufen, wohingegen man froh sein kann, würden die entsprechenden Bioanteile pro Person und Jahr in den Flächenstaaten wie Deutschland und Frankreich dann Werte zwischen 100 und 150 Euro erreichen, was diese Erfolgszahlen dann wieder in realistische Relationen setzt.

Wo sich Frankreich allerdings prozentual etwas leichter tut als Deutschland ist zweifellos das Nachziehen des eigenen Bioanbaus. Hier konnten die zertifizierten Flächen in den letzten Jahren immerhin so weit gesteigert werden, dass der Anteil der Versorgung mir nationalen und regionalen Bioprodukten deutlich höher sein kann als in Deutschland.

Aktuell machte der Gesamt-Biolebensmittelumsatz in Frankreich 2015  5,5 Milliarden Euro, das waren 9,4 % Wachstum im konventionellen Handel und immerhin 12 % im Fachhandel, wobei der Bioanteil der Feinkost im normalen Einzelhandel gut 1,65 Milliarden Euro betrug.