Pauschal darüber zu reden macht keinen Sinn – wir wählen ein Beispiel: Bio-Sonnenblumenkerne. Diese besonders ölhaltigen Kerne werden zum immerhin zweit-beliebtesten Bio-Öl gepresst, der Rest geht in Müsli, Salatkerne, in Snacks aller Art, in unendliche Backwaren, in Brotaufstriche und immer mehr in hoch veredelte Produkte.

Die Nachfrage steigt, weil der Biokonsum steigt, aber auch, weil sich in der Veredelung immer mehr tut.

Für die Kerne in Back- und Müsliqualität galt lange Zeit China als der einschlägige Lieferant. Heute wird diese Quelle von osteuropäischen Lieferanten, vor allem aus Rumänien, Bulgarien und der Ukraine abgelöst und hier sind Preise und Qualitäten durchaus marktgerecht. Die USA kommen als Herkunft weniger infrage, weil sie selbst inzwischen eine große Bionachfrage haben und weil die europäische Skepsis gegenüber genveränderter Saat eine grundsätzliche Ablehnung mit sich bringt.

Die Hauptveränderung bei Sonnenblumenöl besteht – wie bei vielen Ölen – in der Weiterwendung des Presskuchens. War es in den Anfängen bereits ein kalkulatorischer Fortschritt die Verwendung von Ölpresskuchen als proteinhaltiges Kraftfutter für Tiere einzukalkulieren, setzt sich in immer stärkeren Maße die veredelte Weiterverwendung von entölten Mehlen für die menschliche Ernährung durch: Für alle möglichen Teigprodukte, für die Verdickung und sonstige Veredelung. Fachleute schätzen die jährliche Gesamtnachfrage nach Sonnenblumenkernen in Europa auf über 120 000 Tonnen. Die Aufschlüsselung der Verwendung wird immer schwieriger und die Preise je nach Beschaffungsart immer unterschiedlicher.

Für alle diejenigen, die mit derartigen Bio-Rohwaren und ihrer Beschaffung zu tun haben, sind offizielle Anbau- und Einfuhr-statistiken schon längst nicht mehr als Quelle ausreichend. Aus diesem Grund findet am 9. und 10. November wieder die Fachtagung Sourcing-Trends in Hamburg im Haus Rissen statt. Das aktuelle Programm finden Sie hier: http://www.ein-herz-fuer-bio.org/information/sourcing-trends-2017-9-und-10-november-2016-hamburg

Als Auftakt dieser Tagung stellt die AMI mit Themen wie Sonnenblumenkernen, Sojabohnen, Hafer anderen Produkte Auszüge aus dem aktuellen AMI Rohwarenatlas dar – alles über Herkunft, Bezugsquellen und Warenströme zum Thema Bio-Rohwaren für den deutschen Markt.

Details zu den einzelnen Rohwarenbereichen stellen dann Fachleute, Anbauer und Importeure vor. Für alle, die Basisrohstoffe benötigen sowie Trendprodukte wie Chia, Quinoa oder beispielsweise Proteinmehle ist dieser Treffpunkt ein MUSS.