Was die Herkunft und den Absender von Biolebensmitteln angeht, sind die Verbraucher kritischer und sensibler geworden: Kann ein großer Konzern, der in vielen Fällen – wie etwa der Herkunft seines Palmöls – ins Gerede als nicht nachhaltig gekommen ist, überhaupt gute und nachhaltige Bioprodukte herstellen? Anders als in den ersten Bio-Anfängen im Lebensmitteleinzelhandel wird diese Frage heute sehr direkt diskutiert. Sie ist berechtigt, denn etliche Markenartikler, die einfach nur zusätzliche Bio anbieten wollten, sind damit schon auf die Nase gefallen, weil Ihnen die Käufer die Produkte nicht abnahmen oder weil man auch viel zu hohe Erwartungen an den Umsatz von Bioprodukten hatte.

Nun haben etliche Sparten des Unilever-Konzerns sowohl in den Niederlanden wie auch Frankreich – etwa mit Knorr bei Suppen – so ihre Erfahrungen gemacht. Aber jetzt scheint der Druck der Verbraucher auf Unilever doch wirksamer gewesen zu sein. In Holland wird mit großer Werbeunterstützung Becel in Bio eingeführt. Strategisch kein schlechter Gedanke, denn Becel ist die Diätmarke und gegenüber den großen anderen Marken des Konzerns eher die Nische. Man darf also gespannt sein, ob es hier jetzt gelingen kann, Bioprodukte unter einer starken – bislang rein konventionellen – Marke zu etablieren. Angesichts der nicht unbedingt leichter gewordenen Lage von Marken eine Herausforderung, aber eine, die Chancen haben könnte.