Für Bio-Milch darf der aktuelle Test zum September 2009 mit Fug und Recht als Erfolg gewertet werden. Der Gehalt an Omega-3-Fettsäuren war bei Biomilch erkennbar ausgeprägter als bei den konventionellen Produkten im Test. „Es gibt zudem Hinweise darauf, dass Ökomilch höhere Werte der CLA-Fettsäure aufweist, die beispielsweise Allergien vorbeugen, die Blutfettwerte verbessern und Arteriosklerose vorbeugen soll – was allerdings noch nicht ausreichend untersucht ist“, schreibt Ökotest.  Insgesamt kommt Biomilch in diesem Test besser heraus als konventionelle.

Deutlich breiter fallen gefächert die Ergebnisse bei Bio-Reiswaffeln aus. Ökotest räumt ein, dass man bewußt strenge Maßstäbe angelegt hat, etwa weil es für Spuren von Arsen keine gesetzlich festgeschriebenen Höchstmengen gibt. Der Vergleich zeigt, dass es einigen Herstellern gelungen ist, die Spuren von Acrylamid und Arsen wirklich gering zu halten, bei anderen wurden in der Analyse demgegenüber erhöhte Werte gemessen. Es wäre wünschenwert, dass derart klassische Bio-Lebensmittel wie Reiswaffeln, die man gerne auch Kindern anbietet, in jeder Hinsicht mit bestem Gewissen zu empfehlen wären.

Fair gehandelte Produkte haben von 2007 auf 2008 erneut an Volumen zugelegt. So hat sich der Absatz der fair gehandelte Fruchtsäfte verdoppelt, der Mengenansatz im Trendbereich Kaffee um deutlich mehr als 10 % gesteigert. Wenn man jedoch – die Ökotest es in diesem Fall tut – die inzwischen erreichte Vielzahl von Fair-Handels-Labels einfach nebeneinanderstellt, schafft man damit wohl kaum die angestrebte Klarheit für die Konsumenten. Natürlich soll der faire Handel mit dem Wunsch, den Handelspartnern in Übersee direkte Vorteile zu verschaffem sich eben genau nicht in ideologische Grabenkämpfe verstricken. Dennoch muss gerade auf diesem Feld, die Effizienz der Fair-Trade-Konzepte mit Recht kritisch beleuchtet werden. Wenn man schon den Konsumenten durch eigene Produkt-Aussagen und einen höheren Preis der Produkte das Gefühl gibt, etwas für die Situationsverbesserung benachteiligter Menschen und der Umwelt zu tun, dann muss man sich auch eine Erfolgskontrolle gefallen lassen. Unter diesem Aspekt stehen die Fair-Trade-Händler nicht anders wie Spendensammler, die man am Ende ebenfalls mit Recht danach fragt, wieviel Geld am richtigen Ort ankam und was nur für den schönen Schein oder die eigene Verwaltung eingesetzt wurde.