In den letzten fünf Jahren wurde der Bioanbau in Andalusien stetig erweitert. Die Anbauflächen sind von 2005 bis 2010 um 117 % gestiegen. Nach offiziellen Daten liegen sie zur Zeit bei 877.000 ha. Das entspricht 50 % der nationalen Fläche für diese Anbaumethode. Citrusfrüchte liegen bei dieser Entwicklung auf dem ersten Platz. Ihr Anbau nach Bio-Normen ist seit 2005 um 186 % gestiegen und wird auf mehr als 3.534 ha praktiziert. Das grösste Wachstum gibt es in der Provinz Almería – Valle del Andarax und Almanzora – mit 1.100 ha in 2010.

Ein anderes wichtiges Produkt sind Trockenfrüchte, insbesondere Mandeln. Die Bioanbaufläche ist in den letzten 10 Jahren um 186 % gestiegen. Die Produktionsgebiete konzentrieren sich mit 28.443 ha in den Provinzen Granada und Almería. Im Landesinneren ist zwar noch immer der Olivenanbau bedeutend, aber immer mehr Betriebe haben erkannt, daß gerade der Anbau von Gemüse und anderen Obstsorten ausser Zitrusfrüchten eine lohnende Spezialisierung sind. Die wachsende Zahl der Bioanbauer leidet darunter, dass der Absatz im eigenen Land nicht recht vorankommt. Das bedeutet geraer für die kleineren Anbauer, dass ihnen ein Teil des direkten Marktkontakts fehlt. Immerhin stellt Andalusien heute nicht nur die Hälfte der nationalen Bioanbaufläche, sondern auch die Hälfte der Biobetriebe des Landes.

Spezialisierung, Qualitätssteigerung und ein breiteres Angebot

Spanien ist inzwischen iinsgesamt an dritter Stelle auf dem Weltmarkt für Bio-Zitrusfrüchte, nach Italien und Griechenland. Damit ergeben sich interessante Optionen für die Vermarktung von einen ganzen Sortiment aus Zitrone, Orange, Limette, Grapefruit und Mandarine. Zentrum dieses Angebots ist die Provinz Almeria. Nun komt es einerseits darauf an, dass auch die übrigen Provinzen der Bio-Hachburg Andalusien ihre Schwerpunkte im Markt finden und andererseits, dass ingesamt das Qualitätsimage der Herkunft aus Andalusien gestärkt wird. Die offiziellen Anstrengungen in dieser Richtung waren angesichts der schlechten Wirtschaftslage eher bescheiden, aber man kann feststellen, dass sich in den letzten Jahren in den Firmen und bei den Biobetrieben eine Menge getan hat. Auf der einen Seite etwa sei der Trend in Richtung höherer Qualität genannt. Immer öfter hört man auch in Andalusien von Demeter-Qualität. Zum anderen wird bewusst, dass auf die Dauer nur ein wirklich breites Bio-Sortiment den Ruf der Region als führender Exporteur und Bio-Lieferant festigen kann.